WIENER PALAIS


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Palais Windisch-Graetz (Strohgasse)


Das Palais Windisch-Graetz ist ein Spätwerk des bayerischen, seit 1851 in Wien tätigen Architekten Franz Jakob Kreuter, der vor allem im Brücken- und Eisenbahnbau große Erfolge aufzuweisen hatte. Es wurde 1875 durch den Baumeister F. Kain errichtet. Bauherr war Prinz Ernst Ferdinand Windisch-Graetz. Sein Sohn Prinz Otto Weriand, der hier aufwuchs, heiratete 1902 Erzherzogin Elisabeth Marie, die Tochter des österreichischen Kronprinzen Rudolf.

Das Gebäude ist ein monumentaler viergeschossiger Palast im Stil des römischen Cinquecento. Die ersten beiden Geschoße sind als Sockelzone durchgehend rustiziert. Sie sind von den beiden Hauptgeschoßen durch ein durchgehendes Gurtgesims getrennt. Die beiden symmetrisch angeordneten Portale werden von ionischen Säulen flankiert und von gesprengten Giebeln überdacht. Die Fenster des ersten Hauptgeschoßes sind von Dreieckgiebeln gekrönt, wobei jene über den Portalen durch ein Lünettenfeld deutlich überhöht sind. Sie bilden auch den Zugang zu den beiden, auf Konsolen ruhenden, dreiachsigen Balustradenbalkonen. Die Fenster des zweiten Obergeschoßes weisen gerade Verdachungen auf. Ein stark vortretendes Kranzgesims schließt das Gebäude nach oben ab. Die schmale Seitenfront in der Metternichgasse ist einfach gehalten. Das Palais war seinerzeit für seine repräsentative Innenausstattung bekannt. Besonders prunkvoll ist das Stiegenhaus gestaltet. Es ist im Obergeschoß durch Pilaster gegliedert und mit Stuck geschmückt. Von der ursprünglichen Ausstattung haben sich das schmiedeeiserne Treppengeländer sowie die großen zweiarmigen Kandelaber erhalten.

Ort/Adresse: 1030 Wien, Strohgasse 21 - 21A

Besichtigung: nur von außen möglich


Weitere Literatur:


02.09.2002