WIENER PALAIS


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Zeittafel






Palais Scanavy


Der hübsche baumbestandene Brahmsplatz entstand in seiner heutigen Form erst in den Jahren 1895 bis 1902 durch die einheitliche Verbauung mit fünfgeschossigen Mietpalais. Das hier befindliche Palais Scanavy wurde 1898 durch den Architekten Rudolf Dick und der Firma der Stadtbaumeister Laschke und Fiala errichtet. Bauherr war der reiche, aus Griechenland stammende Großkaufmann Niclaus Ritter von Scanavy. Das Gebäude wurde 1947 vom russischen Staat erworben, der hier sein Russisches Kulturinstitut einrichtete. Es ist ein Eckhaus, dessen zwei Fronten in die anschließende Verbauung eingebunden sind. Die Ecke Brahmsplatz/Tilgnerstraße ist abgerundet. Die anschließenden Fassaden sind sowohl in der Tilgnerstraße als auch am Brahmsplatz sechsachsig. Sie waren ursprünglich reich dekoriert, doch wurden sie – möglicherweise nach Kriegsschäden – später abgeschlagen, so dass das Palais heute eher den Eindruck eines normalen Wohn- oder Geschäftshauses macht. Auch das Portal am Brahmsplatz ist außen eher schlicht gehalten, doch weist es zwei qualitätvolle schmiedeeiserne Türflügel auf. Zwei von Fruchtgehängen gerahmte Medaillons stellen einen Bezug auf die Malerei und die Musik her. Die Fassaden sind im Erdgeschoß sowie im ersten Obergeschoß genutet. Sie werden durch die Fensterumrahmungen zusammengefasst, wobei der erste Stock mit seinen großen rundbogigen Fenstern offenbar die Funktion einer Beletage hatte. Ein umlaufendes Gesims trennt diese von den nächsten beiden Geschossen, die unspektakuläre Rechteckfenster aufweisen. Das oberste Stockwerk zeigt wieder Rundbogenfenster, die aber deutlich kleiner sind als jene im ersten Obergeschoß. Das Foyer und das Stiegenhaus machen einen durchaus herrschaftlichen Eindruck. Mehrere große Säle werden heute vom Russischen Kulturinstitut genutzt. Besonders schön ist der Konzertsaal mit seiner elegant geschwungenen Innentreppe. Die Bibliothek verfügt über ca. 25.000 Bücher.

Ort/Adresse: 1040 Wien, Brahmsplatz 8

Besichtigung: nur von außen möglich


Weitere Literatur:


18.06.2018