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Innsbruck - Albersheim


Kaiser Ferdinand I erhob im Oktober 1561 den Tiroler Kanzler Dr. Matthias Alber (1490 – 1562) in den Adelsstand und erlaubte ihm, sich Alber von Alberburg und Albersheim zu nennen. Dieser hatte zuvor ein Haus mit Garten außerhalb der Stadt am Innufer erworben. Nun ließ er es in einen Edelsitz umgestalten. 1573 erwarb die Kammer das Gebäude und stellte es dem Innsbrucker Hofkapellmeister Wilhelm Brunereaw (Primau) zur Verfügung. Der Ansitz dürfte bald ausgebaut worden sein, denn 1628 wurde er als neu erbaute Behausung des Cammermaisterambtsverwalters Ulrich Möst bezeichnet. 1775 wird Johann Valentin von Pfenning als Besitzer des zweistöckigen Gebäudes erwähnt. Einige Jahre später erwarb der Kaufmann Josef Rimmel Albersheim. Nahezu das gesamte 19. Jahrhundert hindurch blieb der Ansitz in bürgerlichem Besitz, wobei aber die Eigentümer mehrfach wechselten. 1862 erfolgte eine unpassende Aufstockung um eineinhalb Geschosse. 1887 ging das Gebäude in den Besitz des Kapfer’schen Männerversorgungshaus-Fonds über. 1934 erwarb es die Stadt Innsbruck, verkaufte es aber bereits 1938 dem Land Tirol. Albersheim diente lange Zeit als Altenheim. 2001 kam es zu einem neuerlichen Besitzwechsel und einer anschließenden Generalrenovierung. Bedingt durch die diversen Umbauten zeigt heute nur mehr die Nordfront den Charakter eines Tiroler Edelsitzes. Das Haus beherbergt eine Kunstgalerie sowie Künstlerateliers. Ansonsten ist es in Wohnungen aufgeteilt.

Albersheim war ursprünglich ein würfelförmiger Baukörper, der an jeder Seite drei Fensterachsen aufwies. Sein heutiges turmartiges Aussehen erhielt es erst durch den Umbau von 1862, bei dem das dritte Obergeschoß sowie ein Giebelgeschoß mit abgestutztem Giebel aufgesetzt wurden. Die beiden polygonalen zweigeschossigen Eckerker an der Nordseite stammen noch vom Altbau aus dem16. Jahrhundert. Die Hauptfassade wird durch drei gerahmte Rundbogenfenster gegliedert. Schwere Gesimse trennen das Erdgeschoß von den beiden älteren Hauptgeschossen und diese von den aufgesetzten Obergeschossen. Während das Haus weiß verputzt ist, werden die Eckerker, die Gesimse und die Fensterrahmen ockerfärbig hervorgehoben. Im 19. Jahrhundert wurden die nischenförmigen Felder der Vorderfront mit nazarenischen Wandbildern geschmückt, die die Heiligen Nepomuk, Sebastian, Rochus und Florian darstellten. Sie sind heute nicht mehr zu sehen, da sie offenbar bei der letzten Restaurierung entfernt wurden. Über dem Haupteingang ist ein Mosaik der Madonna mit dem Jesuskind angebracht. Ein weiteres Mosaik, das ein Wappen zeigt, befindet sich oberhalb des Portals zwischen den beiden Hauptgeschossen. Im Erdgeschoß führt ein breiter Flur durch das gesamte Gebäude. Er ist im vorderen Teil tonnengewölbt und zeigt gratige Stichkappen. Im linken hinteren Bereich des Erdgeschosses führt eine einarmige, gewendelte Treppe nach oben. Der Flur im ersten Stock sowie die Treppenpodeste weisen gratige Kreuzgewölbe auf. Der ehemalige Obstgarten, der den Ansitz umgab, ist längst verbaut.

Ort/Adresse: 6010 Innsbruck, Innrain 41

Besichtigung: nur von außen möglich


Weitere Literatur:


22.11.2007