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Untermaierhofen


Es wird angenommen, dass an der Stelle des späteren Schlosses 1490 Bernhard von Teufenbach einen Hof errichtet hatte. Nach 1557 ließ ihn Andrä von Teufenbach zu einem großen Meierhof ausbauen. Dessen Sohn Gabriel gestaltete ihn ab 1562 in einen wehrhaften Edelsitz um. 1581 war der Bau vollendet. Die Katastrophe kam aber bereits 1605, als der Hajduckenoberst Gregor Nemethy in die Steiermark einfiel und weite Landstriche verheerte. Auch das Schloss Untermaierhofen wurde erobert und niedergebrannt. 16 Untertanen wurden getötet und 69 verschleppt. Der gesamte Viehbestand ging verloren. Nach Abzug der Hajduken wurde das Schloss auf Grund der schlechten Wirtschaftslage nur mehr notdürftig aufgebaut. Die Herrschaft wurde mit jener von Obermaierhofen vereinigt. Letzteres wurde gemeinsamer Verwaltungssitz, wodurch man sich die Erhaltungskosten für Untermaierhofen sparte. 1621 veräußerte Ludwig Freiherr von Königsberg das Gut an Hans Muerzer vom Mürzhof. Dieser baute das Schloss wieder auf, verkaufte es aber 1630 an Ruprecht von Rindsmaul. Unter dieser Familie erlebte es seine Blütezeit. Allerdings verkaufte gegen Ende des 17. Jahrhunderts die Witwe des Andree Gotthardt Rindsmaul den Besitz an die auf Schloss Neudau sitzenden Grafen Rottal. Da auch diese die beiden Herrschaften zusammenlegten, wurde Schloss Untermaierhofen nicht mehr benötigt und verfiel. Die zum Schloss gehörenden Gründe wurden an benachbarte Bauern abgegeben. Nachdem sich zwei Jahrhunderte lang niemand mehr um das Schloss gekümmert hatte, gelangte der verbliebene Rest in Privatbesitz. 1968 wurde das Gebäude renoviert. Es dient seither als Gasthaus.

Schloss Untermaierhofen liegt auf einer kleinen Geländestufe am Fuß des Wagerberges am linken Safenufer. Wie schon der Name sagt, ist es aus einem Meierhof, der vermutlich zum heute völlig verschwundenen Schloss Waigerberg gehört hat, entstanden. Am Vischer-Stich von 1681 ist noch ein stattlicher Schlossbau dargestellt, das ebenfalls längst abgekommen ist. Die einzelnen Gebäude waren hufeisenförmig angeordnet. Der Wohntrakt war dreistöckig. Erhalten ist lediglich ein einstöckiger, schmuckloser, länglicher Bau, der nichts schlossartiges mehr an sich hat und ebenso gut das Wirtschaftsgebäude eines Bauernhofes oder eine Maschinenhalle sein könnte. Es dürfte sich tatsächlich um den Teil eines Meierhofes handeln. An den einstigen Adelssitz erinnert lediglich ein an der Schmalseite des Hauses angebrachter Wappenstein des Freiherrn Gabriel von Teufenbach-Maierhofen und seiner Frau Ursula. Er stammt aus dem Jahr 1581. Über dem Eingang ist eine moderne Kopie des Vischer-Stiches als Sgraffito angebracht.

Lage: Steiermark/Oststeiermark – ca. 14 km südlich von Hartberg

Besichtigung: jederzeit möglich


Weitere Literatur:


20.10.2007