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Münichhofen


Bereits im 12. Jahrhundert stand hier ein wehrhafter Meierhof. Zwischen 1262 und 1269 wird er erstmals erwähnt. Damals wurde er als marchfutterpflichtiges Gut bezeichnet. Mit „Marchfutter“ wurde eine Hafer-Abgabe bezeichnet, die den Militärpferden des Landes zugute kam. 1265 scheint der Name Munechhoven erstmals auf. Münichhofen kam als Heiratsgut der hochfreien Jutta von Feistritz an ihren Gatten Leutold von St. Dionysen-Gutenberg. Als Leutold sich mit Kaiser Friedrich Barbarossa auf einen Kreuzzug begab und seine Tochter Otilie in das Stift Göß eintrat, erhielt dieses nebst anderen Gütern auch den Hof. Das Stift gab ihn als Lehen weiter. 1298 verzichtete Meinhard von Frauenstein auf sein Lehensrecht und der Hof wurde vom Bischof von Seckau erworben. Noch im gleichen Jahr veräußerte er das Gut an Otto von Ratmannsdorf. Dieser baute den Hof in einen Edelsitz um. Zu Beginn des 15. Jahrhunderts gelangte dieser an die Familie Teufenbach-Mayrhofen, die ihn von Bauern bewirtschaften ließ. Um die Mitte des 15. Jahrhunderts dürfte der Münichhof während einer Fehde zerstört worden sein. 1550 befand sich die Herrschaft im Besitz des Marburger Bürgers Hans Fuchs. Seine Witwe verkaufte sie 1558 an Hans Oeder. 1589 kaufte Jonas von Wilfersdorf den Münichhof und vereinigte ihn mit seiner Herrschaft Unterfladnitz. Er baute ihn in ein Renaissanceschloss um. Die Lehenshoheit lag immer noch beim Stift Göß, denn 1604 erhielt er vom Stift das Lehen zugesprochen. Bald danach scheinen als Lehensherren aber bereits die Stubenberger auf. Wolf von Wilfersdorf gab dem Schloss seine endgültige Gestalt. 1655 gelangte Bernhard Graf Rindsmaul durch Heirat in den Besitz von Münichhofen. Neuerlich als Heiratsgut kam dieses an den Freiherrn Leopold von Stubenberg. 1804 verkauften die Stubenberger das Gut an Johann Michael Panfili. Von ihm kaufte es Elisabeth Freiin von Mandell. 1870 gehörte es den Freiherren von Berg, auf die ein rascher Besitzwechsel folgte. 1941 erwarb Richard Zuegg das Schloss. Seine Familie besitzt es noch heute.

Schloss Münichhofen liegt im oberen Ilztal auf einer kleinen Anhöhe unweit von Etzersdorf. Der relativ nüchterne Renaissancebau erhielt sein heutiges Aussehen zum größten Teil im 17. und 18. Jahrhundert. Seine vier zweigeschossigen Trakte sind um einen rechteckigen Hof gelagert. Die Ecken werden durch dreigeschossige Vierecktürme verstärkt. Auf ihnen sitzen hohe Zeltdächer. Der südöstliche Eckturm ist als polygonaler Turmerker ausgebildet. Das einfache Portal liegt im Osttrakt. Dessen Mitte wird durch einen schlichten Dreieckgiebel betont, in dem sich eine Uhr befindet. Die Räume im Obergeschoß zeigen Kreuzgratgewölbe mit Zierfeldern. Die kleine Kapelle liegt im Nordostturm. In ihr haben sich Reste der spätbarocken Ausstattung erhalten. Das Schloss ist von einem Park umgeben. In ihm steht ein Bildstock aus dem Jahr 1762.

Lage: Steiermark/Oststeiermark – ca. 5 km östlich von Weiz

Besichtigung: nur von außen möglich


Weitere Literatur:


15.04.2007