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Hohenburg (Stmk)


Die Gegend um das heutige Schloss Hohenburg gehörte wohl einst den Eppensteinern und kam von diesen an die Wildoner. Ihre Dienstmannen, die Ligister, errichteten hier im 13. Jahrhundert einen kleinen Wehrbau. Da dieser im 14. Jahrhundert noch als „Hof Hochenberg“ bezeichnet wurde, dürfte es sich um ein einfaches Festes Haus ohne Turm gehandelt haben. Friedrich Lubgaster, der letzte der Familie Ligister, vermachte 1471 Hohenburg an Ernst Prankher, der ihn noch im gleichen Jahr an Irg von Kainach verpfändete. Bernhard Prankher löste den Pfandbesitz 1490 wieder ein. Hohenburg wurde auch Prankerhof genannt, doch lebte die Familie nicht hier, sondern auf Schloss Plankenwart. Um 1550 erwarb der mit den Prankhern verwandte Offo von Teufenbach den nach wie vor bescheidenen Ansitz. Dreißig Jahre später wurde dieser an Hans Christof Scheidt verkauft. Im Jahr 1600 folgte Polykarp Freiherr von Scheidt und dann dessen Tochter Barbara Constantia Freiin von Khuenburg. Damals dürfte das Schloss weitgehend sein heutiges Aussehen erhalten haben. 1628 kaufte Hans Christof Jell zum Bach die Herrschaft. 1676 gelangte sie an seinen Schwiegersohn Martin Moll von Fuchsthal. Dessen Tochter Maria Anna Gräfin Khuenburg musste 1701 den Ansitz verkaufen, da ihr Gatte 1683 zum Entsatz von Wien 900 Mann angeworben hatte, was zu hohen Schulden führte. Neuer Besitzer wurde Ernst Franz Josef Freiherr von Jabornegg. 1710 erwarb Maximiliana Gräfin Trautmannsdorf den Besitz, doch häuften sich neuerlich große Schulden an. Der schließlich eingesetzte Kurator musste die bereits stark herabgekommene Herrschaft 1730 an Maria Ludwig Graf Saurau verkaufen. Um die Schuldenlast etwas zu verringern, wurden die Wirtschaftsgebäude an den Pfarrer von Ligist verpachtet. Als 1783 der minderjährige Graf Zeno Hohenburg erbte, wurde die Herrschaft zwar auf 12.300 Gulden geschätzt, doch betrugen die darauf lastenden Verbindlichkeiten 27.500 Gulden. 1810 verkaufte man das Schloss an den ehemaligen Verwalter Anton Hafner. Danach wechselten die nunmehr meist bürgerlichen Eigentümer häufig. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhundert ging Hohenburg an die Familie Winklhofer über, die es noch heute besitzt.

Das Schloss liegt am Osthang eines schmalen Bergrückens, der auch die Kirche und das Dorf St. Johann ob Hohenburg trägt. Von hier aus konnte das Kainachtal gesperrt werden. Von der alten Hohenburg sind keinerlei Spuren mehr zu finden, so dass es ungewiss ist, ob sie tatsächlich auch hier stand oder bei der strategisch besser geeigneten Kirche lag. Das zweigeschossige Schloss ist ein viereckiger Renaissancebau, der mit vier schräg gestellten Flankierungstürmen an den Ecken ausgestattet ist. Deren Zeltdächer überragen das Walmdach des Hauptgebäudes nur wenig. Die Fassaden sind glatt und schmucklos gehalten. Lediglich bei den Türmen ist das letzte Stockwerk durch einen schmalen Sims von den unteren Geschossen getrennt. Die Reste einstiger Wehrmauern, die das Schloss umgeben hatten, dienen heute als Stützmauern der Gartenterrassen. Vom Garten aus führt eine Steintreppe zum rustizierten rundbogigen Renaissancetor. Das Wappen über dem Portal ist modern. Es stammt von einem Vorbesitzer (Hynek Ruzcicka) aus der Zeit um 1914. Davor bewachen zwei steinerne Putten mit Laternen in ihren Händen den Eingang sowie die kleine, von einer steinernen Balustrade begrenzte Terrasse.

Lage: Steiermark/Bezirk Voitsberg – ca. 8 km südöstlich von Voitsberg

Besichtigung: nur von außen möglich


Weitere Literatur:


07.04.2007