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Waizenkirchen - Hochscharten


An der Stelle des heutigen Schlosses befand sich bis zum Jahr 1826 ein Bauernhaus. Es gehörte zum Edelsitz Inzing, der nur etwa 200 m entfernt lag. Der damalige Pfleger von Schloss Weidenholz, Johann Saxinger, ließ dieses Haus in ein zweigeschossiges Wohngebäude umwandeln. Nach Saxingers Ableben erwarb es 1856 der Gemeindearzt Dr. Karl Esterle. Dieser ließ ein Stockwerk aufsetzen und in der Mitte des Baues einen Uhrturm errichten. Dadurch bekam Hochscharten bereits ein schlossähnliches Aussehen. Dr. Esterle verkaufte 1864 den Ansitz an den Freiherrn Gustav von Krieg. Dieser war ein Schwager des etwas glücklosen Feldzeugmeisters Benedeck. 1868 erwarb Graf Johann Taxis von Bordogna-Valsasina das Schloss. Er ließ es auf seine heutige Größe ausbauen, indem er es an beiden Enden durch Seitenflügel erweiterte. Sein Sohn Hans veräußerte es 1896 an Botho Graf Coreth, der für die Anlage des Parks verantwortlich war. Er ließ auch das Gebäude innen und außen verschönern. Als Pferdeliebhaber verfügte er die Errichtung von modernen Stallungen für sein Gestüt oberhalb des Schlosses. 1910 wurde das bisherige Flachdach durch das heutige Walmdach ersetzt. Hochscharten blieb bis 1942 bei der Familie Coreth. Danach diente es kurzzeitig als Entbindungsheim, bis es 1945 von amerikanischen Truppen als Kaserne benützt wurde. Von 1954 bis 1957 war hier eine Berufsschule samt Internat untergebracht. Danach richtete die Kammer der gewerblichen Wirtschaft für Oberösterreich ein Bildungsheim ein. Seit 1989 ist das Schloss wieder in Privatbesitz. Der derzeitige Eigentümer ist der Welser Fabrikant Robert Wimmer. Er stellte das Gebäude dem Verein für Kultur und Zeitgeschichte für Veranstaltungen zur Verfügung, die gelegentlich als rechtsradikal eingestuft werden.

Schloss Hochscharten liegt am östlichen Ortsende von Waizenkirchen. Es ist von einem großen Park umgeben. Das frühklassizistische Schloss ist ein dreigeschossiger Dreiflügelbau, der an der dem Park zugewandten Längsfront einen Dreiecksgiebel zeigt. Unterhalb des leeren Giebelfeldes ist in einer Stuckkartusche heute das oberösterreichische Landeswappen zu sehen. Die hohen Fenster sind mit Stuckumrahmungen versehen, dazwischen gliedern Pilaster vertikal die Fassaden. Sie fassen die beiden Obergeschosse optisch zusammen. Die horizontale Gliederung erfolgt durch ein Sims, das das schmucklose Erdgeschoß von den beiden oberen Stockwerken trennt.

Lage: Oberösterreich/Innviertel – ca. 12 km westlich von Grieskirchen

Besichtigung: kaum möglich


Weitere Literatur:


17.03.2007