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Murstetten


Die Güter zu „Lewarn“ kamen gemeinsam mit der Kirche von St. Margarethen im 12. Jahrhundert von den Eppensteinern durch Erbschaft an das Stift Suben, obwohl auch der Pfarrer von Leibnitz darauf Anspruch erhob. Ein Vergleich von 1153 sprach sie endgültig dem Stift zu. Im ersten Viertel des 15. Jahrhunderts ließ Henslein der Strobel den ihm gehörigen Edelhof ausbauen. Sein Nachfolger war Jörg von Fladnitz, der 1444 vom Bischof von Seckau mit dem Hof „zu Mitterndorf unter Lewarn“ belehnt wurde. Seine Tochter Anna brachte das Gut 1479 in ihre Ehe mit Caspar Retzer ein. 1634 gehörte der “Lebrerhof zu Lebring“ dem Stift Rein. Dieses hielt ihn bis 1699 als Lehen. Erst dann trat ihn das Stift Suben endgültig ab. 1728 verkaufte Rein seinen Besitz in Murstätten an Maria Katharina Gräfin Saurau, die neben dem Hof das heutige Schloss erbauen ließ. 1731 gehörte die Herrschaft Karl von Stubenberg. Im 18. und 19. Jahrhundert kam es zu einer raschen Abfolge der meist adeligen Schlossbesitzer (u. a. Carl Adam Graf Breuner (1742), Maria Anna Gräfin Herberstein (1788), Heinrich Graf Brandis, Graf Coudenhofen). Von 1902 bis 1954 gehörte das Schloss den Freiherren Bachofen-Echt. 1954 schenkte es Alice Bachofen-Echt dem Bezirksfürsorgeverband Leibnitz zur Errichtung eines Bezirksaltenheimes.

Murstetten ist heute ein stattliches Schloss im Südwestteil von Lebring. Es ist ein zweieinhalbgeschossiger zehnachsiger Bau, dessen Schauseite besonders reich stukkiert ist. Sie ist waagrecht durch starke Gesimse zwischen den Geschossen gegliedert. Die senkrechte Gliederung des ersten Stocks erfolgt durch Pilaster mit schönen Kapitellen. In den Feldern unter den Fenstern der Beletage wurden um 1728 Jagdszenen sowie solche des Landlebens dargestellt. Oberhalb der Fenster finden sich reiche Verzierungen. Das oberste Stockwerk weist kleinere querrechteckige Fenster auf. Die Erdgeschossfassade ist rustiziert. Ihre Fenster sind mit einfachen Stuckrahmen mit Ohren ausgestattet. Am ebenfalls reich stukkierten Portal finden sich die Daten 1783 und 1903. Die ansonsten schmucklose Gebäuderückseite zeigt über dem Eingang eine Altane. Die Kapelle wurde 1903 mit Stuckarbeiten geschmückt. Das Innere des Gebäudes ist wegen seiner Verwendung als Altersheim wenig interessant. Lediglich die Kapelle blieb unverändert. Das Schloss ist von einem großen Park umgeben.

Lage: Steiermark/Südsteiermark – ca. 6 km nördlich von Leibnitz

Besichtigung: Eine Innenbesichtigung ist auf Anfrage möglich


Weitere Literatur:


17.03.2006