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Hallegg


Bereits 1213 werden in einer Urkunde des Klosters Viktring die beiden Brüder Gerhardus und Albertus de Haileke erwähnt. Sie waren Ministeriale des Herzogs von Kärnten. Die ursprüngliche Burg war im 13. Jh. ein relativ kleiner Bau mit Bergfried und angebautem Palas. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich daraus ein stattliches Schloß. Um 1290 wird Otto von Hallegg als Vizedom von Kärnten bezeichnet. 1534 verkaufte Helena von Hallegg die Burg ihrem Schwager Christof Welzer d. Ä. Nachdem sich Moritz Welzer mit der aus der reichen Gewerkenfamilie Tänzl der Silberstadt Schwaz stammenden Maria Tänzl verheiratet hatte, stand genügend Kapital für die Modernisierung der Burg zur Verfügung. Auf das Jahr der Fertigstellung (1546) weist eine über dem Eingangstor angebrachte Inschrift hin. Die Reste der romanischen Burg wurden dabei in den Neubau einbezogen. Es entstanden der Südosttrakt, der Nordwestturm, das Einfahrtstor und die beiden, den unteren Schlosshof bildenden Mauern mit den offenen Säulengängen. 1576 erhöhte Moritz Welzers Sohn Viktor, der mit Elisabeth Khevenhüller vermählt war, den Bau um ein Stockwerk und errichtete den repräsentativen Westbau mit dem großen Walmdach. Seither hat Hallegg keine bauliche Veränderung erfahren und gehört daher zu den schönsten Renaissanceschlössern Kärntens. Schon drei Jahre später kam es an Anna Neumann. Unter den späteren Besitzern waren die Grafen Massimi-Ursenbeck, Peter Graf Goess und Dr. Heinsius von Mayenburg. Seit 1965 ist die Familie Helmigk Schloßeigentümer. Hallegg befindet sich in einem sehr guten Zustand. Es wird heute als Gastbetrieb geführt.

Die ziemlich unregelmäßige Anlage ist ein großer Renaissancebau mit burgartigem Charakter. Er gruppiert sich um zwei Innenhöfe. An der Nordostecke ragt ein Rundturm vor, der von einem Kegelhelm bedeckt ist und im Obergeschoß die dem Hl. Franziskus geweihte Burgkapelle beherbergt. Sie stammt aus dem 16. Jahrhundert und wies barocke Fresken des Gurker Hofmalers Georg Pfister von 1749 auf. Sie sind leider nicht mehr erhalten. Vorhanden ist jedoch noch ein zierlicher Altar aus der gleichen Zeit. Durch das Mannsloch im eisenbeschlagenen Haupttor betritt man den ersten Hof. Er ist jüngeren Datums und liegt wesentlich tiefer als der zweite, mit dem er durch eine Treppe verbunden ist. Der obere Hof ist ein trapezförmiger zweigeschossiger Arkadenhof, der durch die Wucht seiner Pfeiler mit ihren schmucklosen Rundkapitellen beeindruckt. Die schönen Laubengänge sind mit Sgraffitomedaillons und ornamentalen Motiven in den Bogenzwickeln geschmückt. Sie sind mit 1547 datiert. Im zweiten Geschoß des Westtraktes liegt der mit einem Tonnengewölbe gedeckte Rittersaal. Diese zweischiffige Halle wird durch gekuppelte Renaissancefenster beleuchtet. Laut der Inschrift einer Marmortafel hat Viktor Welzer von Eberstein diesen Trakt 1576 errichtet.

Lage: Kärnten - am nordwestlichen Stadtrand von Klagenfurt

Ort/Adresse: 9020 Klagenfurt, Hallegger Straße 131

Besichtigung: Die beiden Innenhöfe sind üblicherweise frei zugänglich.

Sonstiges: Der Rittersaal wird fallweise für Veranstaltungen vermietet. Einige Räume sind als Gästezimmer ausgestattet und können ebenfalls gemietet werden.


Weitere Literatur:


24.08.2002