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Eybesfeld


Wie viele der südsteirischen Edelsitze ist auch Schloss Eybesfeld aus einem ehemaligen Bauernhof entstanden. Der Grund, auf dem das Schlösschen steht, gehörte ursprünglich den Herren von Eppenstein. Aus deren Erbe gelangte er an die Gräfin Schala, die ihn dem Kloster Rein schenkte. 1138 bestätigte der Salzburger Erzbischof diese Schenkung. Der hier stehende Mallerhof gehörte Ende des 16. Jahrhunderts der Familie Breuner. Die Maller waren ein altes Bauerngeschlecht, das bereits im 14. Jahrhundert genannt wurde. 1609 war der Hof im Besitz von Caspar Freiherr von Breuner. Nach einigem Eigentümerwechsel erwarb ihn 1635 Gottfried Freiherr von Eibiswald. Dessen Sohn Christof gab dem Bau den Namen Eibisfeld, nachdem er ihn standesgemäß in einen Edelsitz ausgebaut hatte. 1666 kaufte ihn Anna Maria Gräfin Khisslin. Sie vererbte ihn 1676 an ihre Tochter Maria Elisabeth Gräfin Trautmannsdorf. 1702 wurde Eybesfeld von Carl Ludwig Freiherr von Puchheim erworben, dem auch Schloss Freibüchl gehörte. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts konnte die Herrschaft wirtschaftlich ausgebaut werden. 1743 ging diese an Maria Barbara Gräfin Wildenstein über. Ihr Enkel Max Josef Cajetan veräußerte den Besitz 1794 an Josef Madl. Nach 1850 kam das Gut an den späteren Freiherrn und Statthalter von Ober- und Niederösterreich Dr. Sigmund Conrad von Eybesfeld. Derzeitiger Besitzer ist Bertrand Conrad- Eybesfeld. Das in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg stark vernachlässigte Schloss wurde im letzten Viertel des 20. Jahrhunderts aufwändig renoviert. Auf dem Gelände wurde 2001/04 eine Wohnparkanlage errichtet.

Der stattliche Ansitz ist um 1720/30 entstanden. Sein Baukern stammt jedoch noch aus der Mitte des 17. Jahrhunderts. Eybesfeld liegt am Nordrand von Jöss im Leibnitzerfeld. Das dreigeschossige Gebäude weist einen kreuzförmigen Grundriss auf. Die Fassaden sind sehr schlicht gehalten. Lediglich die Gebäudekanten sind mit einer Eckrustizierung versehen. Das Erdgeschoß ist von den beiden oberen Stockwerken durch ein schmales Gesims optisch getrennt. Schauseite ist die Ostfront. Sie zeigt einen barocken Aufsatz für Uhr und Glocke. Das komplizierte Uhrwerk wurde vor kurzem restauriert. Die Kapelle liegt im vorspringenden Westteil. Ihr kleiner Altar sowie die Dekorationsmalerei stammen aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. In den Innenräumen finden sich mehrere Stuckdecken und Öfen aus der Zeit um 1730. Von der ehemaligen Ringmauer hat sich ein heute freistehender Turm erhalten. An einen weiteren Turm schließt sich ein Kavalierstrakt des 18. Jahrhunderts an. Die lang gestreckten Wirtschaftsgebäude wurden ebenso wie der von einem Turm überhöhte Traidkasten um die Mitte des 17. Jahrhunderts erbaut. Sie wurden gegen Ende des 20. Jahrhunderts in Wohnungen umgewandelt. Das Verwalterhaus ist ein Bau aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Im Park steht eine schlichte Kapelle (1952). Das klassizistische Gartenportal und das Gittertor wurden um 1800 errichtet.

Lage: Steiermark/Südsteiermark – ca. 5 km nördlich von Leibnitz

Besichtigung: nur von außen möglich


Weitere Literatur:


09.03.2006