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Finkenegg


Schloss Finkenegg und der dazugehörige Grundbesitz sind vermutlich aus zwei Bauernhöfen entstanden, die von den Grafen von Plain an den Bischof von Seckau gekommen sind. Auf einem dieser Höfe saß um die Wende vom 14. zum 15. Jahrhundert Saukel der Hard, der zwischen 1381 und 1417 das Lehen des Bistums Seckau innehatte. Ihm folgte Chuntz von Hard (1444). In den nächsten beiden Jahrhunderten gibt es kaum Nachrichten über den Ansitz bzw. seine Besitzer. 1636 wurde er von Wolf Simon von Finkeneis gekauft und zum barocken Schloss ausgebaut. Seit damals trägt das Gebäude den Namen Finkenegg. Auf die Familie Finkeneis folgten die Gallenstein und dann die Breuner. Zwischen 1712 und 1773 gehörte die Herrschaft den Grazer Jesuiten. Nach der Aufhebung des Ordens fiel Finkenegg gemeinsam mit Herbersdorf zuerst an den Staat. Im 19. Jahrhundert kam es dann zu einem häufigen Eigentümerwechsel. Graf Woraczicky ließ das Gebäude 1868 großzügig erweitern. 1969 kam es zu einer Außenrestaurierung, die aber das Aussehen des Schlösschens etwas ungünstig veränderte. Es befindet sich heute in bürgerlichem Privatbesitz.

Finkenegg liegt am Ostrand der Ortschaft Hart bei Wildon an der Straße nach St. Georgen an der Stiefing. In seiner heutigen Form ist es ein Bau aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und typisch für die südsteirischen Landsitze aus dieser Zeit. Es ist von einem größeren Garten umgeben. Die Fassaden der zweigeschossigen Anlage sind recht einfach gegliedert. An ihrer Nord- und Südseite springen zwei Polygonaltürme vor. Am Südturm ist ein Wappenstein der Finkeneis angebracht. Der Westteil mit den beiden Ecktürmchen wurde erst 1868 angefügt. Um dafür Platz zu gewinnen, wurde der alte Kapellenanbau abgerissen. Das Innere ist vorwiegend modern eingerichtet. In einigen Räumen haben sich einfache, geometrisch gegliederte Stuckdecken aus dem zweiten Viertel des 17. Jahrhunderts sowie ein Rokoko-Ofen erhalten.

Lage: Steiermark/Südsteiermark – ca. 13 km nördlich von Leibnitz

Besichtigung: nur von außen möglich


Weitere Literatur:


05.03.2006