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Pfongau


Der Ansitz befand sich ursprünglich im Besitz der Familie Öder. 1441 gehörte er Jakob Rainer von Pfongau. Ein späterer Jakob Rainer war 1543/44 salzburgischer Pfleger von Golling. Ob die Salzburger Pfongauer mit der gleichnamigen Familie in Kärnten verwandt waren, konnte bisher nicht geklärt werden. Im 16. Jahrhundert dürfte der Ansitz an Absalon Ridler von Pfongau übergegangen sein. Die Herrschaft war ein Lehen des Erzherzogtums Österreich ob der Enns. 1596 wurde Christof Ridler von Kaiser Rudolf II mit dem Schlösschen belehnt. 1610 verkaufte er es an Abraham Graf Uiberacker, dem das benachbarte Sighartstein gehörte. Die Familie Uiberacker dürfte zu Beginn des 18. Jahrhunderts die alte, bereits baufällige Wasserburg abgerissen und an ihrer Stelle den heutigen Bau errichtet haben. Das Abbruchmaterial wurde zum Teil wieder verwendet. 1742 war das barocke Schlösschen fertiggestellt. Es diente während der Franzosenkriege 1800/01 vorübergehend als Lazarett. Von 1843 bis 1877 war in ihm eine Schule untergebracht. Erst 1873 verkauften die Grafen das Gut an Johann Zauner und Johann Haller. Der gepflegte Bau befindet sich auch heute noch in bürgerlichem Privatbesitz.

Das kleine Barockschlösschen liegt im Nordosten des Ortes, der heute ein Teil von Neumarkt am Wallersee ist. Es ist ein einfacher, rechteckiger, zweigeschossiger Bau, der verputzt und hellgelb gefärbelt ist. Das barocke ehemalige Jagdschlösschen ist ihm kaum mehr anzusehen. Die Fensterumrahmungen sowie die mit einer Putzquaderung betonten Gebäudekanten sind weiß hervorgehoben. Der Bau ist mit einem gebrochenen Ziegel-Mansardendach gedeckt. An der Südfront liegt die rundbogige Haustüre, deren Schlussstein eine stukkierte Maske zeigt. Rechts und links von ihr erhellen je vier Fenster das Innere. Der Oberstock sowie die Nordfassade weisen neun Fensterachsen auf. Die Fenster des Erdgeschosses sind mit Schmiedeeisengitter versehen. Zwei Zimmer im ersten Stock sind mit schönem Deckenstuck geziert. Eines ist mit dem Stuckwappen der Uiberacher geschmückt. Seine Wandbemalung stammt von 1750. Bemerkenswert ist ein weiß glasierter Rokoko-Kachelofen mit reichem Rocaillenschmuck. An der Decke des Nebenzimmers erkennt man ein Gemälde, das die Auffindung des Mosesknaben durch die Tochter des Pharaos darstellt. Außerdem befinden sich hier drei Wandgemälde in gemalten Rocaillenrahmen mit Szenen aus der Geschichte der Diana und des Endymion. Als Maler dürfte Johann Beer anzunehmen sein. Die Türen sind mit Intarsienmalereien und Schlösser aus der Zeit um 1740 ausgestattet. Die dem Schlösschen gegenüberliegende ehemalige Schlosstaverne wird 1596 urkundlich erstmals erwähnt. Es ist ein zweigeschossiger Barockbau mit breiter Traufkehle.

Lage: Salzburg/Flachgau – ca. 12 km nordwestlich von Mondsee

Besichtigung: nur von außen möglich


Weitere Literatur:


25.02.2006