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Altenberg


Gegen Ende des 17. Jahrhunderts stand an der Stelle des jetzigen Schlosses ein größerer Bauernhof, der den Freiherren von Zehetner gehörte und der 1682 an Franz Anton von Haydegg kam. Dieser ließ das bescheidene Gebäude abreißen und das heutige Schlösschen errichten. Es war ein kleines barockes Gebäude mit vier Erkertürmchen. Nach langwierigen Erbstreitigkeiten gelangte es an die Witwe seines Sohnes, die Altenberg 1740 an Anna Lucia Gräfin Lamberg verkaufte. Karl Josef Graf Lamberg veräußerte das Gut 1766 an Josef Boset Edler von Trautenburg. Dessen gleichnamiger Sohn verkaufte es 1790 an Anton Schellenbauer. Er vereinigte Altenberg mit seiner Herrschaft Schütting. Schellenbauer hatte es im Laufe der Zeit zu einem beträchtlichen Wohlstand gebracht. Er wurde 1794 in den Ritterstand erhoben. Dieser Adelstitel wurde ihm aber wieder aberkannt, nachdem er 1817 wegen Betrugs verhaftet und verurteilt worden war. Bei seinen Untertanen war er nicht sehr beliebt, da er als gierig und grausam galt. Er starb 1829 im Gefängnis. Leute, die daran glauben, wollen seinen Geist mehrfach in stürmischen Nächten im Schlosspark herumirren gesehen haben. Nach seinem Tod wurde Altenberg 1837 versteigert und von Anton Haffner erworben. Seit damals wechselten die Besitzer häufig. 1903 kaufte die Gräfin Nyary den Besitz. Sie ließ das Schloss fast um das Doppelte vergrößern. Es blieb fast dreißig Jahre im Besitz ihrer Familie und ging dann an den Wiener Rechtsanwalt Dr. Josef Langfort über. Im Zweiten Weltkrieg wurden hier Zwangsarbeiter einquartiert. 1957 richtete Frau Martha Schutta hier eine Schlosspension ein. Zuvor wurde das Schlösschen umfassend restauriert. 1972 wurde die Pension wieder geschlossen. Altenberg bekam mit der Familie Ortner einen neuen Besitzer und dient nach einer neuerlichen Renovierung wieder ausschließlich als Wohnsitz.

Schloss Altenberg ist ein hübsches Gebäude aus dem 18. Jahrhundert. Es liegt etwas nordwestlich von Schloss Tausendlust am Abhang eines Höhenrückens zwischen dem Lieboch- und dem Södingtal. Der zweigeschossige Bau ist mit einem hohen Walmdach versehen. Der alte Trakt im Westen zeigt vier sechsseitige Ecktürmchen mit Zeltdächer. Das Portal befindet sich in der Mittelachse. Ihm sind Säulen vorgesetzt, die den Erker des Obergeschosses tragen. Über dem Tor steht in einer Nische eine barocke Josefsstatue aus der Zeit um 1700. Dem Erker ist ein Dachreiter mit Zwiebelhelm aufgesetzt. Dieser Erker enthält den Altar der Schlosskapelle, die gleichzeitig das Vestibül des Obergeschosses ist. Ihr Deckenfresko stellt den Tod des hl. Josefs dar. Es wurde 1700 von Antonio Maderni geschaffen. Auch in den übrigen Räumen findet man Fresken aus dieser Zeit, allerdings von anderen Künstlern. 1911 wurde das Schloss mit einem Anbau nach Osten erweitert. Er ist äußerlich dem barocken Trakt angeglichen und wird ebenfalls von Erkertürmchen abgeschlossen.

Lage: Steiermark/Graz-Umgebung – ca. 8 km westlich von Graz

Besichtigung: nur von außen möglich


Weitere Literatur:


25.01.2006