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Ursprung


Erzbischof Konrad I von Salzburg schenkte 1122 einen Hof dem zum Stift St. Peter gehörenden Spital. Er wurde später als Erbrecht vergeben. Bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts saß hier eine Familie, die sich nach dem Hof nannte. Für kurze Zeit war dieser dann im Besitz von Hans Ulrich Mellenberger, der ihn 1670 an Augustin Friedrich von Hegi verkaufte. Er baute den Gutshof in einen Herrensitz um. Der ihm wohlgesinnte Erzbischof Max Gandolf Graf von Kuenburg stattete ihn 1675 mit der hohen Jagdbarkeit, dem Schankrecht, der Bräugerechtigkeit und der Hofmarksfreiheit aus. Hegi wollte 1683 die ganze Hofmark dem Augustiner-Eremitenkloster vermachen. Als er jedoch 1685 in Ungnade fiel, sämtliche Ämter verlor und auch die Augustiner aus Furcht vor dem Zorn des Erzbischofs sich von ihm abwandten, widerrief er die Stiftung. Seine Witwe Maria Katharina heiratete 1692 den Freiherrn Johann Friedrich von Rehlingen. In den letzten Jahren des 17. Jahrhunderts brannte das Schloss ab, doch ließ es Johann Friedrich 1707 in der jetzigen Form erneuern. Raimund Jakob Meinrad Freiherr von Rehlingen erbaute 1716 eine Kapelle, die aber bereits 1810 wieder abgebrochen wurde. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts war das Gut bereits so herabgekommen, dass immer wieder einzelne Teile abgegeben werden mussten. 1825 verkauften schließlich die Freiherren von Rehlingen den Rest der Herrschaft an den Bierbrauer Siegmund Hofmann. Seine Nachkommen veräußerten sie 1913 an Josef Sigl, dem Besitzer der Brauerei Obertrum. Dieser schloss aus Konkurrenzgründen die Brauerei, renovierte die Gebäude und richtete in Ursprung einen landwirtschaftlichen Musterbetrieb ein. 1962 erwarb die Republik Österreich das 1930 in bäuerlichen Besitz übergegangene Gut und errichtete auf dem Gelände die Höhere Bundeslehranstalt für alpenländische Landwirtschaft (HBLA). Das Schloss wurde 1975/76 restauriert.

Das Schlösschen ist ein einfacher, aber gefälliger Barockbau. Es weist zwei Vollgeschosse über einem Sockelgeschoß auf. Alle Seiten haben sieben Fensterachsen. Die Hauptfront des rechteckigen zweistöckigen Gebäudes ist die Ostseite. Die Bruchsteinmauern sind verputzt und gelb gefärbelt. Die Fenster und Türen sind mit weißen Einfassungen versehen. An der Südwestkante sind übereck zwei barocke Sonnenuhren angebracht. Eine, von einem Schmiedeeisengeländer begrenzte, doppelläufige Freitreppe führt zum Haupteingang im ersten Stock. Über der Tür ist das Allianzwappen Rehlingen-Gienger mit einem Cherubskopf und einer Krone angebracht. Es ist ebenso aus Untersberger Marmor, wie das darunter befindliche, mit 1707 bezeichnete Schriftband. Unterhalb des Portals führt eine flachbogige Türe in das Erdgeschoß. Dem hohen Walmdach ist an der Ostfront ein geschwungener Ziergiebel mit zwei Fenstern vorgesetzt. Die meisten Räume des Erdgeschosses (Vorhaus, Backstube, Vorratskammer) sind gewölbt. Beiderseits des flach gedeckten Mittelganges befinden sich im ersten Stock je drei Zimmer. Sie sind mit schönen Stuckdecken und intarsierten Fußböden ausgestattet. Ein mit bemerkenswerten Rokoko-Tapeten bespanntes Eckzimmer liegt im zweiten Stock. Das 1971 restaurierte Deckengemälde zeigt die Morgentoilette einer jungen Frau. Es stammt aus dem 18. Jahrhundert und wird J. E. von Keutschach zugeschrieben. In einem anderen Raum steht ein Empireofen aus der Zeit um 1800. Unterhalb des Schlosses stand das zweistöckige Bräuhaus mit einem vorspringenden Mittelturm von 1682. Es wurde 1977 abgebrochen.

Lage: Lage: Salzburg/Flachgau – ca. 11 km nördlich der Stadt Salzburg

Ort/Adresse: 5161 Elixhausen

Besichtigung: nur von außen möglich


Weitere Literatur:


03.01.2006