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Salzburg - Franziskischlössl


Während der Zeit des Dreißigjährigen Krieges bekam der Salzburger Fürsterzbischof Paris Graf Lodron Angst, dass sich dieser auch auf Salzburg ausweiten könnte. Im Zuge der von ihm angeordneten Neuanlage der Stadtbefestigung ließ er 1629 auch das Franziskischlössl errichten. Es bildete den nördlichen Endpunkt des Mauerzuges, der den Höhenrücken des Kapuzinerberges im Süden sicherte. Die senkrecht abfallende Nordflanke bedurfte keines zusätzlichen Schutzes. Als Architekt des kleinen Wehrbaues wird der Salzburger Dombaumeister Santino Solari angenommen. Seit dem 19. Jahrhundert dient das Franziskischlössl als Ausflugsrestaurant. Es befindet sich im Besitz der Stadtgemeinde und ist an einen Gastronom verpachtet.

Das Schlösschen steht am höchsten Punkt des Kapuzinerberges ca. 230 m über der Stadt. Man erreicht es nur nach einem halbstündigen Fußmarsch. Es macht noch einen recht wehrhaften Eindruck Die Kanten des grau verputzter Wehrbaues sind mit mächtigen Quadern eingefasst. Die flachen Walmdächer sind mit Holzschindeln gedeckt. Das Gebäude ist dreigeteilt. Eine Holzbrücke führt von Westen her über den künstlich angelegten, tiefen Graben zum schmalen Mittelbau. Über dem Eingangstor ist zwischen zwei steingerahmten Fenstern eine rosa Marmorplatte eingemauert. Sie zeigt im oberen Teil ein Relief des im Gebet knienden Hl. Franziskus, darunter das Wappen des Erzbischofs Paris Lodron und schließlich eine lateinische Inschrift, die auf die Erbauung des Gebäudes hinweist. An den Mittelteil sind zwei schräg angesetzte Seitenflügel angebaut. Sie laufen nach Westen hin spitz zu. Diese Flügelbauten weisen im ersten Obergeschoß statt Fenster Schlüssel- und Schaufelscharten auf. An den Kanten dieser Seitenflügel springen von Konsolen gestützte Eckerker vor. An der glatten Gebäuderückseite liegt ein gerahmtes Flachbogenportal, dem eine einhüftige Freitreppe vorgesetzt ist. Ihr Schmiedeeisengitter stammt aus der Zeit um 1630. Sie führt auf die einstige Bastei, die von der Befestigungsmauer begrenzt wird. Diese ist in diesem Bereich durch zwei Wachtürmchen verstärkt, die Schindelspitzdächer tragen. Die Bastei, die in späterer Zeit als Garten genutzt wurde, dient schon seit längerer Zeit als Gastgarten. Die Innenräume sind für das Restaurant zweckmäßig eingerichtet. Das Sockelgeschoß ist gewölbt. Der Hausflur, aber auch mehrere Innenräume sind mit Holzbalkendecken versehen. Historistische Wandmalereien, die die „Erbauung vom Schanz- und Bollwerk auf dem Imperg“ zum Gegenstand haben, schmücken die Halle. Imberg ist der alte Name des Kapuzinerberges.

Ort/Adresse: 5020 Salzburg, Kapuzinerberg 9

Besichtigung: im Rahmen des Restaurantbetriebes möglich (Mi bis So und Fei von 10.00 bis Einbruch der Dunkelheit

Homepage: www.franziskischloessl.com


Weitere Literatur:


28.12.2005