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Althaus


In nächster Umgebung der Ruine wurde schon im frühen Mittelalter nach Kupfer und Eisen geschürft. Eine hölzerne Wehranlage ist daher in dieser Zeit nicht auszuschließen. “Hus“ war im Hochmittelalter die Bezeichnung für einen befestigten Wohnsitz. Ein solcher wird hier erstmals 1247 erwähnt. Er befand sich damals im Besitz des Wulfingus de Huse, der auch Cubertus oder Cubertellus genannt wurde. Lehensherren über dieses Gebiet waren im 13. und 14. Jahrhundert die Erzbischöfe von Salzburg. Die Familie Huse starb 1279 aus. Danach wurde Ortlof von Saurau vom Salzburger Erzbischof Friedrich mit der Burghut betraut. Er hatte zuvor Matza (Maetz) von Haus geheiratet. Schon zur damaligen Zeit wurde die Burg Vetus Domus, also Althaus genannt. Es muss daher auch eine neuere Feste gegeben haben, wobei es sich dabei um das talabwärts gelegene Silberberg gehandelt haben könnte. 1396 setzte Erzbischof Gregor den Bischof Konrad von Lavant als Pfleger ein. 1449 wird Althaus bereits als baufällig bezeichnet. Es wurde aber wieder bewohnbar gemacht. Obwohl die Eigentümer im 16. Jahrhundert das bequemere Silberberg als Wohnsitz vorzogen, stieg die Bedeutung von Althaus wieder an, da es die in der Umgebung in Betrieb genommenen Silberbergwerke zu schützen hatte. Zeitweise zählte man hier an die 450 Schürfstellen. Nach der Erschöpfung der Silberminen war auch das Schicksal der Burg besiegelt. Sie stand leer und verfiel. Die letzte Nachricht über die Burg stammt von 1628, als Regina Grimmigin, eine geborene Teuffenbach Erbrechte geltend machte. Danach schweigen die Quellen. Heute gehört das Areal der Ruine zu einem benachbarten Bauernhof.

Westlich der von Hüttenberg nach Neumarkt führenden Straße liegt unmittelbar an der steirischen Landesgrenze, auf einem isolierten 30 m hohen Felshügel, die Ruine eines einst mächtigen Wohnturmes. Dieser ist der Rest einer romanischen Anlage, die allerdings nicht wesentlich größer war. Die später zugebauten Wirtschaftsbauten waren wesentlich jüngeren Datums. Der Bautyp des rechteckigen Doppelturmes kommt in Kärnten ansonsten nur noch in Hardegg vor. Die dickwandigen Bruchsteinmauern des einstigen Festen Hauses waren einst viergeschossig. Auf Grund der sorgfältigen Mauertechnik nimmt man ihre Errichtung in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts an. Einzelne Bauteile gehen wohl noch auf das Ende des 12. Jahrhunderts zurück. Im Untergeschoß befand sich zu beiden Seiten eines tonnengewölbten Ganges je ein ebenfalls gewölbter Raum. Das erste Obergeschoß beherbergte die nach Osten gerichtete Burgkapelle. Von ihr sind nur mehr Spuren zu erkennen. Um die Turmburg finden sich merkwürdigerweise keine Reste einer sonst üblichen Ringmauer. Das ehemalige Vorhandensein einer sichelförmigen Wallanlage ist an der Nordseite des Burgkogels im Gelände zu erkennen.

Lage: Kärnten/Görtschitztal – ca. 12 km nördlich von Hüttenberg

Besichtigung: weitgehend frei zugänglich


Weitere Literatur:


21.11.2005