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Personenverzeichnis






Sighartstein (Sieghartstein)


Eckart von Tann übergab 1297 den Hof und eine Mühle zu Sigharting als Seelgerät dem Stift Raitenhaslach. Durch Tausch kamen diese Güter 1340 wieder an die Familie zurück. 1372 erwarb der Salzburger Erzbischof Pilgrim II den Hof. Er wurde meist verliehen, so 1442 von Erzbischof Friedrich IV an Virgil II Uiberacker. Die Familie Uiberacker stammt aus Überackern im Innviertel. 1322 wurde jedoch ihre Stammburg zerstört, da sie in der Schlacht bei Mühldorf gegen König Ludwig von Bayern gekämpft hatte. Virgil konnte noch um die Mitte des 15. Jahrhunderts durch einen Gütertausch das Eigentum an Sighartstein erlangen. Seine Nachkommen nannten sich bald nach dem Schloss. Die Schlosskapelle wurde 1452 geweiht. Sie lag im Gebäude und wurde bei der Errichtung der neuen Kapelle im Hof profaniert. Virgil IV war ein erbitterter Feind von Bernhard von Dachsberg auf Seeburg, mit dem er ständig in Fehde lag. 1671 wird die erst 1614 neu erbaute Schlosskapelle bereits wieder als ruinös bezeichnet. 1669 wurden die Uiberackers in den Freiherren- und 1688 in den Grafenstand erhoben. Sein jetziges Aussehen erhielt das Schloss 1714 durch den Grafen Wolf Max Uiberacker, der Generalfeldmeister im Spanischen Erbfolgekrieg war. Er ließ auch die Kapelle durch einen Gang mit dem Schloss verbinden. 1754 wurde die alten Hofmarksrechte durch Erzbischof Siegmund III Graf von Schrattenbach erneuert. Sie wurden erst 1820 aufgegeben und an das Bezirksgericht Neumarkt übertragen. Die Uiberackers besaßen Schloss Sighartstein bis zu ihrem Aussterben im Jahr 1964. Sie waren das älteste Landadelsgeschlecht Salzburgs. Dann ging der Besitz im Erbweg an Martin Graf Palffy über. Eine Zeitlang war ein Teil des Schlosses als Hotel in Verwendung. Derzeit gehört das Gebäude einem Salzburger Geschäftsmann und wird bewohnt. Es ist aber zum Verkauf ausgeschrieben.

Der äußerlich einfache, kastenförmige Bau liegt auf einem niederen Geländerücken etwa zwei Kilometer östlich von Neumarkt am Wallersee. Die Anlage ist von einem gepflegten Parkgelände umgeben. Ein Teil davon wird heute als Rottweilerzucht verwendet. Ein Graben, über den einst eine Zugbrücke führte, trennte das Wohnschloss von der Kapelle und der angeschlossenen Sakristei. Vor dieser liegt ein Vorhof, in dessen Mitte 1893 ein Marmorbrunnen mit der Statue des Hl. Sighart aufgestellt wurde. Das Hauptschloss ist dreistöckig und mit einem gebrochenen Walmdach versehen. Es ist spätbarock, im Kern jedoch noch spätgotisch. Über dem teilweise gequaderten Erdgeschoß erheben sich glatte Fassaden, die nur durch die zahlreichen Fenster belebt werden. Der an der Südfront vorspringende Mittelrisalit dient als Torbau. Über dem Rundbogenportal ist ein gemaltes Doppelwappen Uiberacker/O’Donell (um 1720/30) angebracht. Die neunachsige Westseite war früher aus Witterungsgründen mit Blechplatten verkleidet. Um die West- und die Nordseite verläuft eine niedrige, großteils erneuerte Ringmauer. Die Ostfront wurde nicht barockisiert, da man auf Grund der dahinter liegenden sauren Wiesen auf eine zweite Schauseite verzichtete. Hier kann man noch die verschiedenen Bauphasen erkennen. An der Ostseite springt ein halbrunder dreifenstriger Treppenturm vor.

Das Innere des Schlosses ist gepflegt ausgestattet und eingerichtet. So weisen die Zimmer an der West- und der Nordseite im Erdgeschoß Rotmarmorböden sowie Spiegeldecken mit Laub- und Bandlwerkstuck vom Anfang des 18. Jahrhunderts auf. Im ehemaligen Speisezimmer hat sich ein Kamin mit profilierter Umrahmung aus rotem Adneter Marmor von 1714 erhalten. Die mit einem schönen schmiedeeisernen Geländer versehene Steintreppe führt in den ersten Stock. Auch hier sind die Räume stuckiert. In den beiden Eckzimmern im Südwesten und Südosten befinden sich ebenfalls Marmorkamine. Ein Rokoko-Ofen stammt aus dem nahe gelegenen Schloss Pfongau. In den Räumen finden sich überall Familienportraits der Uiberacker sowie der Salzburger Erzbischöfe. Eine interessante Waffensammlung zeigt Harnische und Helme sowie Stich- und Feuerwaffen vom 15. bis zum 17. Jahrhundert. Im 1972 neu eingerichteten Archiv finden sich Urkunden, die bis in das 13. Jahrhundert zurückgehen. Das oberste Geschoß war einst der Dienerschaft vorbehalten und ist dementsprechend schlicht gehalten. Die kleine barocke Schlosskapelle wurde im 18. Jahrhundert teilweise umgebaut. Ihr Hochaltar stammt aus der Zeit um 1747. Er trägt das Wappen der Grafen Uiberacker. Der Seitenaltar mit dem Bild des Hl. Antonius ist ein Werk aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Ein Dachreiter mit barocker Haube ragt über dem hofseitigen trapezförmigen Vorbau auf.

Das Innere des Schlosses ist gepflegt ausgestattet und eingerichtet. So weisen die Zimmer an der West- und der Nordseite im Erdgeschoß Rotmarmorböden sowie Spiegeldecken mit Laub- und Bandlwerkstuck vom Anfang des 18. Jahrhunderts auf. Im ehemaligen Speisezimmer hat sich ein Kamin mit profilierter Umrahmung aus rotem Adneter Marmor von 1714 erhalten. Die mit einem schönen schmiedeeisernen Geländer versehene Steintreppe führt in den ersten Stock. Auch hier sind die Räume stuckiert. In den beiden Eckzimmern im Südwesten und Südosten befinden sich ebenfalls Marmorkamine. Ein Rokoko-Ofen stammt aus dem nahe gelegenen Schloss Pfongau. In den Räumen finden sich überall Familienportraits der Uiberacker sowie der Salzburger Erzbischöfe. Eine interessante Waffensammlung zeigt Harnische und Helme sowie Stich- und Feuerwaffen vom 15. bis zum 17. Jahrhundert. Im 1972 neu eingerichteten Archiv finden sich Urkunden, die bis in das 13. Jahrhundert zurückgehen. Das oberste Geschoß war einst der Dienerschaft vorbehalten und ist dementsprechend schlicht gehalten. Die kleine barocke Schlosskapelle wurde im 18. Jahrhundert teilweise umgebaut. Ihr Hochaltar stammt aus der Zeit um 1747. Er trägt das Wappen der Grafen Uiberacker. Der Seitenaltar mit dem Bild des Hl. Antonius ist ein Werk aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Ein Dachreiter mit barocker Haube ragt über dem hofseitigen trapezförmigen Vorbau auf.

Lage: Salzburg/Flachgau – ca. 6 km südlich von Straßwalchen

Besichtigung: nicht möglich


Weitere Literatur:


17.11.2005