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Puchstein


Gesicherte Nachrichten über diesen Ansitz sind äußerst spärlich. Sie reichen nur bis in das 15. Jahrhundert zurück. Die Behauptung, dass hier bereits im 10. Jahrhundert ein Turm stand, der Eigentum der Herren von Guetrat war, gehört ebenso in den Bereich der Sage, wie die Geschichte, dass einst ein unterirdischer Gang von der Burg Guetrat unter der Salzach hindurch bis nach Puchstein führte. Dieses wird erst 1473 erstmals erwähnt, als es im Besitz des Hans Strasser von Puchstein war. Der heutige Bau stammt im Wesentlichen aus dem 15./16. Jahrhundert. 1507 scheint Hans Kropf als Bewohner des Ansitzes auf. Hans Kronperger übergab 1609 das Schlösschen der Pfarrkirche von Puch. In der Folge wurde es mehreren Einwohnern verliehen. 1627 wird ein Felix Gutrather und 1630 eine Witib Gertraud Golserin als Inhaber genannt. Bereits im 18. Jahrhundert war der Bau in sieben Herbergen aufgeteilt, für die verschiedene Wohnparteien das Erbrecht hatten. Auch heute noch hat Puchstein fünf private Wohnungseigentümer.

Der Ansitz liegt an keiner prominenten Stelle der Marktgemeinde Puch, sondern versteckt hinter den Bürgerhäusern, die die Durchzugsstraße flankieren, in der zweiten Reihe. Durch seine einfache kubische Gestalt macht das kastenförmige schmucklose Gebäude keinen schlossartigen Eindruck. Es erinnert eher an die Bürgerhäuser in den Städten Salzburg und Hallein. Der Bau ist aus Bruchsteinen errichtet und ziemlich rauh verputzt. Das Grabendach befindet sich hinter den hochgezogenen Giebelmauern und ist von außen nicht sichtbar, so dass das Haus mit seinen grauen Mauern unfreundlich und ein wenig ruinenhaft wirkt. Die dreigeschossigen Fassaden zeigen aber teilweise noch rotmarmorne spätgotische Fenstergewände. Der Zugang erfolgt an der Südseite durch eine rundbogige Tür in roter Marmorrahmung. Unterhalb der Mauerkrone versuchen einzelne Schießscharten dem Gebäude einen wehrhaften Anstrich zu geben, zu dem allerdings die zahlreichen rechteckigen Fenster nicht passen. An der Südseite sind noch Spuren einer Sonnenuhr in Freskotechnik erkennbar. Der Nordseite ist ein turmartiger viergeschossiger Anbau vorgesetzt, der noch aus der Erbauungszeit stammt. Er ist nur wenig höher als der Hauptbau und zeigt wie dieser kleine Rechteckfenster und einen horizontalen Abschluss. 1999/2000 wurde an der Südwestecke ein moderner, 50 m² großer, hölzerner Zubau anstelle eines verfallenen älteren Schuppens errichtet, der jedoch überhaupt nicht zum Charakter des Altbaues passt.

Lage: Salzburg/Tennengau – ca. 5 km nördlich von Hallein inmitten des Ortes Puch

Ort/Adresse: 5412 Puch bei Hallein

Besichtigung: nur von außen möglich


Weitere Literatur:


11.11.2005