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Pettenbach


Die Gegend um Pettenbach wird bereits 777 im Stiftungsbrief des Klosters Kremsmünster als dessen Eigenbesitz genannt. Ritter Heinricus de petempah wird 1236 als Lehensinhaber erwähnt. Der 1299 in einer Urkunde aufscheinende Hertel von Pettenbach dürfte ein sehr gewalttätiger Herr gewesen sein. Er soll unter anderem einen Untertanen der Polheimer erschlagen haben. Danach schweigen die Chroniken fast hundert Jahre lang. Der Ansitz wurde verlassen und verfiel. Die Gründe hiefür sind nicht bekannt. 1431 erlaubte Herzog Albrecht V dem Leopold Meurl zu Leombach, an der Stelle des bereits abgekommenen Wehrbaues einen Neubau zu errichten. Die bereits 1299 erwähnte Kapelle wurde ebenfalls erneuert. 1469 gehörte die Herrschaft Ulrich Hassendorfer, der Richter des Landgerichtes am Moos war. 1520 war Pettenbach ein Bestandteil der Herrschaft Seisenburg, die im Lehenbesitz der Kirchberger war. Als Hans Ludwig Kirchberger 1605 die Seisenburg verkaufte, kam auch Pettenbach an Achaz Fenzl. 1615 heiratete Graf Gottfried Engl von Wagrein, Felizitas Fenzl und kam so in den Besitz der Herrschaft, die immer noch ein Lehen von Kremsmünster war. 1652 kam es zu einem umfassenden Umbau. Schon seit 1752 war das Schloss kein adeliger Wohnsitz mehr und diente als Pfarrhof der Gemeinde Pettenbach. Um 1814 waren hier zahlreiche Mietparteien einquartiert. Später wurden das Gemeindeamt und der Gendarmerieposten hier untergebracht. Heute gehört der Ansitz der Marktgemeinde und dient der Musikschule als Domizil.

Schloss Pettenbach ist heute nicht mehr als Schlossbau erkenntlich. Es war ein Hakenbau, dessen rechter Trakt drei-, der linke zuerst ebenfalls drei-, später aber nur mehr zweigeschossig war. Dieser Nebentrakt wurde gegen Ende des 20. Jahrhundert völlig erneuert. Der Haupttrakt weist einen hochgezogenen Giebel und ein Spitzdach auf. Die Anlage war früher von einem breiten und tiefen Graben umgeben, der heute nur mehr andeutungsweise an der Gebäuderückseite erhalten ist. Die jeweils zweiachsigen Fassaden sind völlig schmucklos. Lediglich Putzbänder trennen die einzelnen Geschosse und bilden so eine waagrechte Gliederung. Die Innenräume sind modern und zweckmäßig eingerichtet.

Lage: Oberösterreich/Salzkammergut – ca. 10 km südöstlich von Vorchdorf

Ort/Adresse: 4643 Pettenbach, Oberösterreich

Besichtigung: nur von außen möglich


Weitere Literatur:


15.10.2005