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Dornbach


Die Herrschaft Dornbach wurde gegen Ende des 13. Jahrhunderts von den Salzburger Erzbischöfen errichtet. Sie wurde meist als Lehen vergeben. Als Pfleger wird 1369 Matthäus von Dornbach erwähnt. Lehennehmer dürfte um diese Zeit Hans der Burggraf von Sachsenburg gewesen sein. Er verkaufte das Lehen 1374 seinem Onkel Friedrich Fleckh. Bis 1400 wird Niklas von Lind mehrfach als Pfleger genannt. 1452 scheint Andreas von Weisspriach als Leheninhaber auf. Er war ein Neffe des Salzburger Erzbischofs Burckhardt. 1462 stiftete er die dem Hl. Georg gewidmete Schlosskapelle. Daneben gab es noch außerhalb des Schlosses eine Kapelle, die dem Hl. Leonhard und der Hl. Katharina geweiht war. Im Krieg des Salzburger Erzbischofs Bernhard von Rohr gegen Kaiser Friedrich III gingen alle Salzburger Besitzungen südlich der Tauern verloren. Kaiser Maximilian verkaufte aber bereits 1502 die Herrschaft Gmünd samt Dornbach dem Salzburger Erzbischof Leonhard von Keutschach. Die Weisspriacher saßen aber nach wie vor auf Dornbach. Erst 1536, nach dem Tod Ulrichs von Weisspriach, verzichteten sie angesichts der wirren Eigentumsverhältnisse auf ihr Lehen. 1531 wird nämlich bereits ein Dr. Nikolaus Riebeisen als Inhaber eines Lehens genannt, das diesem vom Erzbischof Lang von Wellenburg übertragen wurde. Nachfolger wurde 1576 sein Stiefsohn Christof Pflügl, Hauptmann von Gmünd. 1639 verkaufte Erzbischof Paris Graf von Lodron die Herrschaften Gmünd und Dornbach an seinen Bruder Graf Christof Lodron. Dornbach wurde nun vorwiegend als Jagdschloss verwendet. 1794 wurde es durch einen Brand teilweise zerstört, aber anschließend wiederaufgebaut. Die Lodrons besaßen es bis 1932. Dann erwarb es Karl Irsa. Kriegsschäden wurden nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges beseitigt. Heutiger Besitzer des mit dem bestens gepflegten Schloss verbundenen Gutsbetriebes ist Dipl. Ing. Andreas Paul Irsa.

Schloss Dornbach ist über eine lange Allee vom gleichnamigen Dorf aus zugänglich. Es liegt – für ein Wasserschloss eher unüblich – nicht am Talgrund, sondern auf einer ostseitigen Hangterrasse des Maltatales. Es ist noch völlig von einem breiten Wassergraben umgeben. Dornbach gehört damit zu den ganz wenigen Wasserschlössern Kärntens und zu den schönsten Österreichs. Eine Ringmauer, die noch Schießscharten aus dem 14. Jahrhundert zeigt, umfasst sowohl den Hauptbau als auch die kleineren Wirtschaftsgebäude. Das Schloss stammt in seinen heutigen Renaissanceformen weitgehend aus dem 16. Jahrhundert, doch gehen Teile auf das 14. und 15. Jahrhundert zurück. Eine zweibogige Steinbrücke führt auf den Haupteingang an der Ostfront zu. Die beiden Brückenfiguren (Hl. Maria und Hl. Nepomuk) sind mit 1778 bzw. 1779 bezeichnet. Ein weiteres Tor gibt es im Westen. Es ist ebenfalls über eine Brücke zu erreichen. Das Hauptgebäude ist ein einfacher kubischer Bau. Es ist durch mehrere Umbauten aus der gotischen Burg des 14. Jahrhunderts hervorgegangen. Einzelne Spitzbogenportale verweisen auf das 15. Jahrhundert, die abgefasten steinernen Fenstergewände des Obergeschosses auf das 16. Jh. Die Schlosskapelle wurde nach der Mitte des 15. Jh. errichtet, aber in der zweiten Hälfte des 20. Jh. wieder abgetragen. Das hohe Walmdach des Hauptgebäudes wird von einem bescheidenen Dachreiter überragt. In einigen Innenräumen haben sich einfache Kassettendecken aus der Zeit um 1600 erhalten.

Lage: Kärnten/Maltatal – ca. 5 km nördlich von Gmünd

Besichtigung: nur von außen möglich


Weitere Literatur:


29.09.2005