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Rosegg - Burgruine


Ende des 12. Jahrhunderts gehörte das Gebiet um Rosegg den steirischen Herzogen. Als diese ausstarben, traten die Herzoge von Österreich ihr Erbe an. Als Lehensnehmer beherrschte das hochfreie Geschlecht der Herren von Ras ein ausgedehntes Gebiet. Sie sind die Erbauer der Burg. Ab 1171 nannten sie sich auch Herren von Rosegg. Von ihnen hat auch das Rosental seinen Namen. Da sie das ihnen zustehende Geleitrecht exzessiv ausnutzten, kamen sie bald in Gegensatz zu den Bamberger Bischöfen, die in der Nachbarschaft begütert waren. Diese versuchten sie als Raubritter in Verruf zu bringen. Eine Burg wird in Rosegg erstmals 1239 urkundlich erwähnt. Nach dem Aussterben der Herren von Ras kam diese 1335 als Lehen teilweise an die steirische Linie der Wallseer. Einen anderen Teil hielt Hartneid von Pettau, ein Verwandter der Herren von Ras. Als Eberhard VIII von Wallsee 1363 starb, erbte Hartneid von ihm auch den Rest der Herrschaft. Friedrich von Pettau war der letzte seiner Familie. Er starb 1438 und Rosegg kam im Rahmen einer Erbteilung an seine Tochter Anna Gräfin von Schaunberg. 1478 verwüsteten die Türken die Umgebung, doch konnte die Burg erfolgreich Widerstand leisten und die hinter ihre Mauern geflüchtete Bevölkerung schützen. Graf Georg von Schaunberg verkaufte die Anlage 1501 an den Salzburger Fürsterzbischof Leonhard von Keutschach. Danach kam Rosegg an die Herren von Perkheim und dann durch Heirat an Georg Achaz von Losenstein. Nach 1622 dürfte es an Rudolf Graf von Raitenau verkauft worden sein. Er war der Bruder des Salzburger Fürsterzbischofs Wolf Dietrich von Raitenau. Die nächsten Besitzer waren Adam Seyfried Freiherr von Aichelburg (1656) und Georg Niklas Graf Rosenberg (1686). An den Erwerb von Rosegg durch die Familie Rosenberg erinnert ein Wappenstein, der ursprünglich über dem ersten Burgtor eingemauert war und der sich heute an der Rosegger Pfarrkirche befindet. Die letzte große Renovierung der Anlage erfolgte nach einem Brand kurz vor 1688. 1801 war die Burg noch bewohnt. 1829 erwarb der später als Geldfälscher zu zweifelhafter Berühmtheit gelangte Peter Ritter von Bohr die Herrschaft. Er besaß die Burg nur zwei Jahre, war jedoch für ihren endgültigen Untergang verantwortlich, da er um den Burghügel ein Wildgehege anlegte und die für die Umfassungsmauer erforderlichen Steine aus der um 1810 noch gut erhaltenen Burg brechen ließ. 1831 erwarb der Feldmarschall Johann Fürst von und zu Liechtenstein den Besitz. Sowohl die Burgruine als auch das benachbarte Schloss gehören noch heute seiner Familie.

Die Ruine der einstigen Burg Rosegg liegt auf einem Felshügel inmitten des Rosegger Wildparks südöstlich des gleichnamigen Ortes. Von der einst ausgedehnten und als besonders wehrhaft beschriebenen Anlage haben sich nur bescheidene Reste erhalten. Am markantesten ist der viereckige romanische Bergfried an der Nordseite, den man Ende des 19. Jahrhunderts wegen seiner angeblichen Baufälligkeit vergebens zu sprengen versuchte. Auch von der äußeren Wehrmauer und ihren kleinen halbkreisförmig vorspringenden Wehrtürmen sind noch größere Teile erhalten. Sie stammen aus der Zeit der Spätgotik. Der von einer inneren Ringmauer gesicherte Palas lag am höchsten Punkt des Burghügels. Er ist bis auf geringe Mauerreste völlig verschwunden. Er und die ihn umgebenden Nebenbauten dürften am stärksten als Steinbruch beim Bau der Tiergartenmauer verwendet worden sein. Diese Mauer existiert zum Großteil noch heute. Erhalten ist auch eine keilförmig vorspringende Bastei.

Lage: Kärnten/Drautal – ca. 5 km südlich von Velden

Ort/Adresse: 9232 Rosegg

Besichtigung: Der Wildpark ist von Mitte März bis 2. November zwischen 09.00 und 17.00 geöffnet.

Homepage: www.rosegg.at


Weitere Literatur:


11.09.2005