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Mittertrixen - Schloss


1742 kam die Burg Mittertrixen an Johann Moritz Graf Christallnigg, der es mit Spangenberg und Waisenberg vereinigte. Auf seinen Nachfolger Graf Leopold Christalnigg dürfte auch der Ausbau des am Fuß des Burgberges gelegenen Wirtschaftshofes zum Schloss zurückgehen, der etwa 1769/70 erfolgte. Der Wirtschaftshof war aber wesentlich älter. Die über dem Schloss auf einem steilen Hügel liegende Burg wurde danach dem Verfall überlassen, da sie den Ansprüchen der Besitzer an modernen Wohnkomfort nicht mehr entsprechen konnte. 1939 wurde die Familie Christallnigg durch die Nationalsozialisten enteignet. Schloss Mittertrixen wurde von der Deutschen Umsiedlungsgesellschaft übernommen doch wurde es 1949 der Familie Christallnigg wieder zurückgegeben. Sie besaß es allerdings nur mehr drei Jahre lang und verkaufte es dann.

Das spätbarocke Schloss ist eine weitläufige zweigeschossige Vierflügelanlage um einen großen rechteckigen Hof. Dieser ist an drei Seiten mit korbbogigen Pfeilerarkaden geschmückt. Die Südfassade ist auch im Obergeschoß durch Arkaden gegliedert. Im Westtrakt wurden einige spätmittelalterliche Bauteile, wie z. B. ein Schulterbogenportal, wieder verwendet. Die Außenfassaden weisen im Erdgeschoß eine Putznutung auf. Es ist vom Obergeschoß durch ein Kordongesims getrennt. Über dem einfachen Rundbogentor an der 14-achsigen Hauptfassade liegt ein schmuckloser Dreieckgiebel. Dahinter erstreckt sich ein langes Satteldach. In den Räumen des Obergeschosses haben sich Rokokostukkaturen sowie eine Kassettendecke des 16. Jh. und ein Ofen aus der Mitte des 19. Jh. erhalten. Der im Süden an das Schloss anschließende große Garten ist von einer Mauer aus Bruchsteinen umgeben. Das Schloss wurde bald zweckentfremdet und diente bereits zu Beginn des 19. Jh. als Reiterkaserne. 1914 wurde diese aufgelassen. Später wurde es für landwirtschaftliche Zwecke genutzt und in Mietwohnungen aufgeteilt. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde es stark vernachlässigt und verfiel. Vor einigen Jahren wurde es renoviert. Nachdem es eine Zeitlang als Westernreithof gedient hatte, steht es nun wieder leer und wartet auf eine neue Verwendung.

Lage: Kärnten/Bezirk Völkermarkt – ca. 6 km nordwestlich von Völkermarkt

Besichtigung: nur von außen möglich


Weitere Literatur:


30.08.2005