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Höhenbergen


An der Stelle der heutigen Schlossruine stand im 15. Jahrhundert ein Vorgängerbau, der im 16. Jahrhundert ausgebaut wurde. Man vermutet in ihm einen Gutshof des St. Pauler Amtes Drauhofen. Manche Historiker glauben auch an die im 11. Jahrhundert urkundlich genannte Scounburch, die bisher nicht lokalisiert werden konnte. 1457 wird jedenfalls von einem Gut Hechenbergen berichtet, das damals im Besitz von Wolfgang Gutensteiner war. Im 16. Jahrhundert gehörte es der Familie Windischgraetz. Sie vereinigte die halbe Herrschaft Stein mit dem Amt Drauhofen zur neuen Herrschaft Höhenbergen. 1653 verkaufte Anna Sidonia Freifrau von Windischgraetz diese an Georg Niklas Graf von Rosenberg. Es war vermutlich Philipp Josef Graf von Rosenberg, der um die Mitte des 18. Jahrhunderts das bestehende Gebäude abreißen ließ, um an seiner Stelle ein wesentlich größeres Barockschloss zu erbauen. Kurz vor der Fertigstellung wurden die Arbeiten eingestellt und das Schloss blieb unvollendet. Die Gründe hiefür sind nicht bekannt. Da der Rohbau noch mit einem Dach versehen wurde, blieb er bis heute relativ gut erhalten, obwohl die Bedachung nicht mehr vorhanden ist. Während der Abwehrkämpfe des Jahres 1919 wurde das oberste Stockwerk der Südfassade durch einen Artillerietreffer beschädigt. Bis vor wenigen Jahrzehnten wurde die Schlossruine noch für landwirtschaftliche Zwecke genutzt. 1981 stürzte ein Teil der Westfassade ein. 1985/86 brach der Dachstuhl zusammen. Heute ist die Anlage bereits von wuchernder Vegetation umgeben. Sie gehört nach wie vor der Familie Orsini-Rosenberg. Die Besitzer sind an einer Erhaltung des Gebäudes nicht interessiert, da sie auch noch weitere historische Objekte besitzen.

Die Ruine liegt knapp außerhalb von Tainach an der Straße nach Völkermarkt. Sie ist nach wie vor ein mächtiges blockartiges Gebäude um einen kleinen Innenhof. Da ältere Bausubstanz in den Neubau einbezogen wurde, ist der dreigeschossige Bau an der Südseite etwas unregelmäßig. Als Schauseite ist die siebenachsige Ostfront anzusehen. Die vorgesehene Pilastergliederung ist am Ziegelrohbau noch zu erkennen. Im kaum vortretenden Mittelrisalit liegen drei Rundbogenportale nebeneinander. Darüber war wohl ein großer Balkon geplant. Die kräftigen Kragsteine deuten darauf hin. Die besonders hohen Fenster der Beletage sind an der Ostseite mit segmentbogigen Verdachungen versehen. Die Fenster des zweiten Stocks sind wesentlich kleiner und einfacher. Im Gegensatz zur Ostfront sind die übrigen Fassaden weitgehend schmucklos gehalten. Die Innenräume sind recht groß dimensioniert, vor allem an der Südseite.

Lage: Kärnten/Drautal – ca. 7 km westlich von Völkermarkt

Ort/Adresse: 9121 Tainach

Besichtigung: nur von außen möglich


Weitere Literatur:


24.06.2005