Nördlich des Ortes dehnt sich das ummauerte Areal des Tiergartens aus. Es ist dies ein weitläufiger Naturpark mit zwei Teichen. Auf einer großen Wiese steht am Ende einer Allee das Jagdschlösschen „Rendez-vous“. Wegen der geringen Entfernung zur Residenz in Eisenstadt, war es nicht für Übernachtungen sondern lediglich für Erfrischungen während der Jagd eingerichtet. Dieser 1794 von Josef Ringer noch für Fürst Anton I Esterházy errichtete spätbarocke Bau wurde 1945 bzw. in den Jahren danach zur Ruine. Der Dachbereich mit den Schornsteinen und der Lukarne wurde aber in letzter Zeit erneuert bzw. restauriert, so dass das Gebäude wohl noch gerettet werden kann. Die Fassaden des achteckigen, zweigeschossigen Pavillons sind genutet. Sie waren ursprünglich gelb gefärbelt. In den Hauptachsen treten Risalite schwach vor. Sie sind im Obergeschoß von Lisenen eingefasst. Das Erdgeschoß ist in der Mittelachse als Durchfahrt ausgebildet. Die beiden einfachen Tore zeigen unter dem Sturz Volutenkonsolen. Rechts und links davon befanden sich Nebenräume wie die Küche und eine Speisekammer. Zwischen den beiden Geschossen verläuft ein Bandgesims. Das Obergeschoß wird vom achteckigen Mittelraum dominiert. Er ist mit einer flachen Kuppel versehen. Die ovalen Räume in den Diagonalachsen beherbergen das Treppenhaus sowie kleine Kabinette. Das Gebäude weist in den Hauptachsen Segmentbogenfenster und in den Diagonalachsen rechteckig gerahmte Fenster auf. Jenen der Mittelachsen sind schmale Balkons mit Eisengeländer vorgesetzt. Über der Hauptfront befindet sich im Zeltdach eine, von Voluten eingefasste Lukarne. Bemerkenswert sind die wulstartigen Rauchfänge. Die bisherigen Eternitschindeln wurden zuletzt durch gefälligere Dachziegeln ersetzt. Die einstige Biedermeiereinrichtung ist längst verschwunden. Zu ihr gehörte auch ein Marmorkamin mit einem hohen Spiegel. Der Tiergarten mit dem Jagdschlösschen gehört nach wie vor zur Domäne Esterházy.
Lage: Burgenland/Nordburgenland – ca. 2 km nordwestlich von Schützen am Gebirge
Ort/Adresse: 7081 Schützen am Gebirge
Besichtigung: nicht möglich
Weitere Literatur:
20.06.2005