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Eisenstadt - Schloss Esterházy


Der Ursprung des Schlosses geht auf eine gotische Burg aus dem 13. Jh. zurück. Reste von ihr konnten 1980/85 bei archäologischen Grabungen im Schlosshof festgestellt werden. Sie gehörte einem Zweig der Familie Gutkeled, die im westungarischen Grenzgebiet reich begütert war. Im letzten Viertel des 14. Jahrhunderts wurde durch die Familie Kanizsai, die sich 1364 im benachbarten Hornstein niedergelassen hatte, in Eisenstadt eine Stadtburg errichtet. 1371 hatte der ungarische König Ludwig I die Erlaubnis gegeben, Eisenstadt mit einer Mauer zu umgeben und in ihrer Nordwestecke eine Burg zu errichten. Die Arbeiten waren 1390 beendet. 1392 wurde in ihr bereits die Hochzeit von Stefan Kanizsai gefeiert, an der auch König Sigmund teilnahm. Die erste urkundliche Erwähnung der Burg stammt aus dem Jahr 1394. Im Gegensatz zu den eigentlichen Grenzburgen Leithaprodersdorf, Hornstein und Forchtenstein hatte das etwas zurück liegende Eisenstadt nur begrenzte militärische Aufgaben. 1405/06 gelangte es in österreichischen Besitz, blieb jedoch bis 1445 Eigentum der Familie Kanizsai. Dann erhielt sie Herzog Albrecht VI als Pfand, der sie aber noch im gleichen Jahr an Ulrich von Eitzing weiterverpfändete. 1451 kaufte König Friedrich III die Herrschaft. Er verpfändete sie 1463 an den Großmeister des von ihm geförderten St. Georg Ritterordens Johann Siebenhirter. 1482 besetzte König Matthias Corvinus Eisenstadt und übergab es 1488 seinem außerehelichen Sohn Johann Corvinus. Durch den Frieden von Pressburg kam es 1491 wieder zu Österreich und wurde nun wieder als Pfandbesitz vergeben. Nach dem Tod des Pfandherrn Johannes von Weisspriach löste Kaiser Maximilian II 1571 die Herrschaft wieder aus. Die Stadtburg wurde angeblich für Erzherzog Ernst als Residenz eingerichtet aber als solche nicht benützt und vorerst von Stadthauptleuten und Rentmeistern verwaltet.

1622 verpfändete Kaiser Ferdinand II Eisenstadt und Forchtenstein an den Grafen Nikolaus Esterházy, der dafür als eine Bedingung des Nikolsburger Friedens seine Herrschaft Munkács an Gabriel Bethlen abtreten musste. Die Stadtburg war damals in einem recht baufälligen Zustand. An diesem änderte sich vorerst nichts, da der Graf nicht wusste, wie lange er den Pfandbesitz behalten werde können. Er wohnte lieber in seinem Haus in Großhöflein. Die Esterházys zählten ab dem 17. Jahrhundert zu den bedeutendsten Adelsfamilien der Habsburger-Monarchie und erwiesen sich im Gegensatz zu vielen anderen Adeligen, die im Grenzgebiet zwischen Österreich und Ungarn große Besitzungen hatten, stets als kaisertreu. Sie waren häufig mit dem Amt des Paladins, also des Stellvertreters des Königs in Ungarn betraut. Ihr Gutsbesitz reichte von Nordostungarn bis in das heutige Burgenland, wo sie auch heute noch die größten Grundbesitzer des Landes sind. Ihre Mitglieder lassen sich bis in das 13. Jh. zurückverfolgen. 1647 kam Eisenstadt oder Kismarton, wie es auf Ungarisch bis heute genannt wird, wieder zum Königreich Ungarn. Im folgenden Jahr wurde es zur Freistadt erhoben. Die Herrschaft wurde 1649 Ladislaus Graf Eszterhazy als Eigentum zugesprochen. Nun konnte man endlich daran denken, eine standesgemäße Residenz zu schaffen. Ladislaus starb aber bereits 1652 gemeinsam mit drei seiner Vettern in der Schlacht von Vezekény gegen die Türken. So ließ erst sein jüngerer Bruder, der spätere Palatin und Fürst Paul I Esterházy, in den Jahren 1663 bis 1672 ein repräsentatives Stadtschloss errichten. Dabei wurde der mittelalterliche Bau mit Barockformen ummantelt. Die beiden nördlichen Türme wurden abgetragen, die zwei südlichen sind bis heute erhalten. Im Nordtrakt wurde ein großer Saal – der heutige Haydn-Saal - geschaffen, was den Abriss der alten Ringmauer in diesem Bereich erforderlich machte. Für die Arbeiten zog man vorwiegend Wiener und italienische Künstler und Handwerker heran.

Die Planungen stammten ursprünglich von Carlo Martino Carlone, obwohl das schließlich ausgeführte Projekt teilweise auf den Wiener Hofarchitekten Filiberto Lucchese zurückgehen dürfte. Vor Ort waren die Baumeister Antonio Carlone und Sebastiano Bartoletto tätig. 1668 übernahm Domenico Carlone die Bauleitung. Weiters sind der Maler Michael Holl, der Stukkateur Andreas Bertinalli und der Bildhauer Hans Mathias Mayr überliefert. Das neue Schloss wurde 1683 von den Türken schwer verwüstet. Die Schäden wurden aber noch unter Paul I behoben. In den folgenden Jahrzehnten verlagerte sich das Hofleben der Esterházys mehr und mehr nach Esterháza (Fertöd), wo Fürst Nikolaus I der Prachtliebende zwischen 1766 und 1769 das neue Schloss errichten ließ. Ab 1761 war Joseph Haydn, zuerst als Vizekapellmeister und dann als Leiter der Hofkapelle, fast vierzig Jahre lang sowohl in Esterháza, als auch in Eisenstadt tätig. Viele seiner Werke wurden in Eisenstadt komponiert und hier uraufgeführt. Als sich seine drohende Dienstunfähigkeit immer mehr abzeichnete, wurde ihm 1804 der Komponist Johann Nepomuk Hummel als Konzertmeister zur Seite gestellt. Die baulichen Veränderungen am Eisenstädter Schloss beschränkten sich im 18. Jahrhundert in erster Linie auf eine Modernisierung des Inneren. So erhielten die beiden Stiegenhäuser um die Mitte des 18. Jh. ihre heutige Form. Anton I Fürst Esterhazy verlegte seine Residenz wieder von Esterháza nach Eisenstadt. Er ließ ab 1790 nach Plänen von Benedict Henrici die repräsentativen Stallungen durch den fürstlichen Baumeister Joseph Ringer errichten.

Mit Fürst Nikolaus II begann 1794 eine neue Bauperiode, diesmal im Stil des Klassizismus. Der Umbau bezog sich vorwiegend auf die Gartenfront, die Portalzone der Hauptfront und auf die Verdachung der Türme. Carl von Moreau schuf die mit 1797 datierte monumentale Säulenhalle an der Parkseite. Der Nordtrakt wurde durch einen Gartensaal mit Nebenräumen erweitert. Die Zwiebelhelme der teilweise neu gestalteten Ecktürme wurden durch flache Zeltdächer ersetzt. Moreau lieferte auch Pläne für einen Um- und Ausbau der Hauptfassade durch weit ausladende Seitenflügeln, die aber nicht mehr zur Ausführung kamen. Die Fassadenlänge wäre dadurch verdreifacht worden. An neuen Gebäuden war ein Theater sowie ein Museum bzw. eine Schatzkammer geplant. Der weitere Ausbau wurde 1809 durch die Napoleonischen Kriege und die Besetzung Eisenstadts durch die Franzosen verhindert. Danach machte die hohe Verschuldung des Fürsten, die durch dessen aufwändigen Lebensstil und die Belastungen des Krieges hervorgerufen worden war, Großbauten nicht mehr möglich. Zwischen 1810 und 1819 wurde jedoch der damals sehr berühmte englische Park angelegt. Ende des 19. Jahrhunderts wurden die Repräsentationsräume im ersten Stock des straßenseitigen Traktes neu gestaltet. 1945 und die Jahre danach brachten für das Schloss schwere Verwüstungen und Plünderungen. Danach hatte die burgenländische Landesregierung hier ihren Sitz. Auch das Landesgericht war eine Zeitlang im Schloss untergebracht. Paul V Fürst Esterházy hatte seinen gesamten ungarischen Besitz durch Verstaatlichung verloren. Er wurde 1948 nach einem Schauprozess in Budapest inhaftiert. Nach seiner Flucht lebte er von 1956 bis zu seinem Tode 1989 in der Schweiz. Das längst wieder restaurierte Schloss gehört heute einer Privatstiftung der Familie Esterházy. Hier befinden sich die Zentralverwaltung aller Esterházyschen Güter und die große Weinkellerei. Es dient aber auch als kulturelles Zentrum der Stadt und für repräsentative Veranstaltungen der Landesregierung. Großer Beliebtheit erfreuen sich die Konzerte im Haydnsaal. Die Repräsentationsräume sind als Schlossmuseum der Öffentlichkeit zugänglich. Auch die Landesgalerie ist hier untergebracht.

Das Schloss ist das bei weitem größte Bauwerk der heutigen Landeshauptstadt und eines der bedeutendsten Kulturdenkmäler des Burgenlandes. Vor dem Gebäude erstreckt sich ein weitläufiger Platz, der an seiner Südseite vom monumentalen Stall- und Wachgebäude abgeschlossen wird. Es wurde in der nur vierjährigen Regierungszeit des Fürsten Anton I Esterházy (1790 – 1794) errichtet. Diese Anlage besteht aus zwei spiegelgleichen Trakten, deren Vorderfronten durch mächtige toskanische Säulen bestimmt werden. Im östlichen Trakt befanden sich die Hofstallungen, während im westlichen Gebäude die Remisen und die Hauptwache der fürstlichen Leibgrenadiere untergebracht waren. Wie Stiche aus dem 17. Jahrhundert zeigen, war das Schloss damals von breiten Wassergräben umgeben. Sie wurden aber bereits beim Umbau von 1794/1805 zugeschüttet. Damals wurden auch der Brunnen und die Pestsäule vom Vorplatz entfernt. Der heutige Brunnen an der Ostseite des Schlossplatzes wurde erst in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts aufgestellt. Die viergeschossige Schlossanlage gruppiert sich um einen quadratischen Innenhof. Ihr spätmittelalterliche Kern ist noch in den Kellermauern erhalten. Schauseite des Gebäudes ist seine 50 m lange, barocke Südfront mit den risalitartigen Ecktürmen. Ihr Mitteltrakt ist siebenachsig, während die Eckrisalite je vier Fensterachsen aufweisen. Die Erdgeschoßfassade ist rustiziert. Die drei Obergeschosse werden durch toskanische Riesenpilaster zusammengefasst. Darüber bildet ein weit vorkragendes Gesims den Abschluss.

Die Fenster der Beletage weisen abwechselnd Segmentbogen und Dreiecksgiebeln als Verdachungen auf. Die einheitliche gelbe Färbelung stammt erst aus dem 19. Jh. Zuvor dominierten an den Außenfronten die Farben Grau, Weiß und Rosa, während die Hoffronten in Blau und Weiß gehalten waren. Der Portikus stammt vom klassizistischen Umbau. Seine lange Altane ruht auf sechs toskanischen Säulenpaaren. Über der korbbogigen Einfahrt stehen die Sandsteinbüsten von Nikolaus und Paul Esterhazy. Sie werden von 16 Persönlichkeiten aus dem magyarischen Geschichts- und Sagenkreis flankiert (z.B. Attila, Arpád, Géza), die vor den Fenstern des Mezzaningeschosses stehen. Diese Arbeiten wurden vom Eisenstädter Bildhauer Hans Mathias Mayr ausgeführt. Unter dem Gesims der Hauptfassade sowie der Hoffassaden sind zahlreiche barocke Stuck-Maskarons angebracht. Angeblich rächte sich der Bildhauer Bertinalli damit an jenen Hofbeamten, die ihn um Teile des ihm zustehenden Lohnes geprellt hatten. Er benutzte sie als Modelle für die fratzenhaften Masken. An der Hofseite ist über der Durchfahrt zwischen vergoldeten Greifen eine Inschrifttafel angebracht, die auf die Erwerbung der Burg durch Nikolaus und Ladislaus Esterházy hinweist. Um die Ecktürme und längs der Dachfirste sind offene Umgänge mit Steinbalustraden angelegt. Im Südwestturm hängt die 1692 gegossene Marienglocke, größte Glocke des Burgenlandes. Sie hat einen Durchmesser von mehr als zwei Metern. Im Erdgeschoß des Südostturmes ist noch ein Teil der mit gotischen Wappensteinen geschmückten inneren Grabenmauer der alten Wasserburg erhalten.

Prunkstück des Schlosses ist der als großer Festsaal konzipierte Haydnsaal. Er war lange umstritten, zählt aber heute zu den schönsten Konzertsälen der Welt. Er nimmt drei Geschosse ein und erstreckt sich über den größten Teil des Nordtraktes. Als ihm 1803 der Gartensaal vorgelagert wurde, mussten seine Fenster an der Nordseite zugemauert werden. Der fürstliche Hofmaler Friedrich Rhode verzierte die nun funktionslosen ehemaligen Fensternischen mit biedermeierlichen Blumenfestons. Die prächtigen Deckenfresken werden Carpoforo Tencalla zugeschrieben. Sie beinhalten Szenen aus einem Roman des römischen Schriftstellers und Philosophen Apuleius. Die Mittelfelder zeigen die Hochzeit von Amor und Psyche in Gegenwart der olympischen Götter. Die rechteckigen Felder, die das Zentrum umgeben, stellen Szenen aus dem Leben des Paares dar. In den dazwischen liegenden Grisaille-Medaillons sind allegorische Frauengestalten dargestellt. An den Wandpfeilern sind in Medaillons ungarische Könige von Stephan I bis Kaiser Leopold I abgebildet. Den Schmalseiten des langen Saales sind Emporen vorgelegt, die auf ägyptisierenden Holzsäulen ruhen. Sie waren für die Musiker bestimmt. Angeblich wurde der einstige Marmorfußboden aus Akustikgründen durch einen einfachen Fichtenholzboden ersetzt. Heute ebenfalls für Konzerte genutzt wird der zu Beginn des 19. Jahrhunderts gestaltete Empiresaal an der Hofseite des Südtraktes. Er ist der einstige Speisesaal des Schlosses und war mit der im Erdgeschoß befindlichen Küche durch einen Aufzug verbunden. Bemerkenswert ist das fürstliche Arbeitszimmer, dessen Tonnengewölbe mit Fresken aus der griechischen Mythologie geschmückt ist. Sie stammen aus dem 17. Jh. und werden der Tencalla-Schule zugeschrieben. Die einschiffige Schlosskapelle liegt im Westtrakt. Sie ersetzte einen Raum, bei dem es sich vermutlich noch um die Burgkapelle der Kanizsai gehandelt hat und der später als Privatkapelle verwendet wurde. Die heutige Schlosskapelle wurde 1666 neu gestaltet und um die Mitte des 18. Jh. barockisiert. Ihr Erdgeschoß war für die Bediensteten gedacht, während die fürstliche Familie die Messe von den im ersten Stock befindlichen Logen aus verfolgen konnte. Am rechten Seitenaltar wird eine Reliquie des Hl. Konstantin verwahrt, die Paul I Fürst Esterházy von Papst Innozenz XI als Dank für seine Verdienste im Kampf gegen die Türken und für die Gegenreformation erhielt. Die Orgel wurde 1824 vom Wiener Orgelbauer Christoph Eder unter Verwendung des historischen Altbestandes geschaffen.

In den Repräsentationsräumen der Beletage gibt die Dauerausstellung Zu Gast am Hofe Esterházy Einblicke in das gesellschaftliche und kulturelle Leben der Familie. Eine Festtafel ist mit Porzellan aus der Manufaktur Sèvres gedeckt. Die geschliffenen Gläser lieferte die böhmische Firma Lobmeyer. Das Tafelsilber kam aus Deutschland. Im Musikzimmer erinnern kostbare Instrumente an die Tätigkeit Haydns. Ausgewählte Stücke aus der Kunstsammlung, die bereits Nikolaus Graf Esterhazy anlegte und die von Fürst Nikolaus I dem Prachtliebenden, ausgebaut wurde, findet man überall im Schloss. Der größte Teil davon, inklusive der berühmten Waffensammlung, ist aber in der Burg Forchtenstein ausgestellt. Direkt über der Schlosseinfahrt liegt der Spiegelsaal. Er war der einstige Empfangssaal der Fürsten. Wie in vielen Adelspalästen Europas wurden im 18. Jh. auch in Schloss Esterházy chinesische Salons eingerichtet. Die Wände des Kleinen Chinesischen Salons sind mit kolorierten chinesischen Holzschnitten geschmückt. Sie zeigen Szenen aus dem chinesischen Alltagsleben und sind von Arabesken und Vogel/Blumenmotiven gerahmt. Es gab aber auch andere Zimmer im Schloss, die mit handgemalten chinesischen Papiertapeten geschmückt waren. Da diese in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg teilweise zerstört worden waren, wurden die vorhandenen Reste gesammelt und mit ihnen der Große Chinesische Salon dekoriert. Aus diesem Grund sind die abgebildeten Motive thematisch nicht einheitlich.

Hinter dem Schloss dehnt sich ein Park aus, der trotz großer Gebietsverluste in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg immer noch riesig ist. Er ist erst seit 1945 frei zugänglich und geht auf den kleinen Burggarten des 17. Jahrhunderts zurück. Paul I Fürst Esterházy ließ diesen 1659 durch einen Küchengarten erweitern und bis 1683 nochmals wesentlich vergrößern. Er wurde damals in einen italienischen Ziergarten umgewandelt und mit Statuen antiker Frauengestalten geschmückt.1749 legte der Gartenarchitekt Louis Gervais einen Plan zur Umwandlung in einen repräsentativen Barockgarten vor. Sein Entwurf wurde nicht verwirklicht aber immerhin in wesentlich vereinfachter Form ausgeführt. Nikolaus II Fürst Esterházy war ein Anhänger von Jean-Jacques Rousseaus und dessen Forderung Zurück zur Natur. Sein Obergärtner Matthias Pölt begann 1797 mit der Anlage eines Naturgartens. Er ließ auch die große Orangerie anlegen und neue Treibhäuser errichten. Durch den Ankauf von mehreren Grundstücken konnte das Areal mehr als verdoppelt werden. 1803 wurde Charles Moreau mit der kompletten Umgestaltung des Parks beauftragt. Es entstand bis 1828 einer der schönsten Landschaftsgärten der Monarchie. Blickpunkt des Parks wurde ein auf einem künstlichen Felshügel errichteter klassizistischer Rundtempel, auch Leopoldinentempel genannt. In der daneben liegenden Schlucht entsprang ein Wasserfall, der sich in einen Teich ergoss. Im Tempel war eine von Antonio Canova 1805 aus Carrara-Marmor geschaffene Statue der Prinzessin Leopoldine Esterházy aufgestellt. Sie ist heute durch eine Kopie ersetzt. Das Original befindet sich seit 1945 im Gartensaal des Schlosses. Bereits außerhalb der Parkgrenzen wurde der auch als Gloriette bezeichnete Marientempel errichtet. Eine technische Rarität war eine der ersten Dampfmaschinen der Monarchie. Sie stand in einem weiteren Parkgebäude, dem Maschinenhaus und pumpte das für den Wasserfall benötigte Wasser empor. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts war der Schlosspark einer der hochrangigsten botanischen Gärten Europas. In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg gab es schwere Verluste und Zerstörungen. Aus Kostengründen hat der Park bis heute seinen einstigen Glanz nicht mehr erreicht. Es wird jedoch daran gearbeitet.

Lage: Burgenland/Eisenstadt – im Nordwesten der Landeshauptstadt

Ort/Adresse: 7000 Eisenstadt

Besichtigung: vom 1. Mai bis 30. September Führungen zur vollen Stunde, im Winterhalbjahr eingeschränktes Besuchsprogramm

Homepage: www.schloss-esterhazy.at


Weitere Literatur:


10.06.2005