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Oberweis


Oberweis wird 1383 als rittermäßiges Lehen der Herrschaft Ort erwähnt. Damals erhielt der Besitzer des Hofes, Ulrich Aboltinger, von seinem Lehensherrn, Heinrich von Wallsee, die Erlaubnis, Oberweis zu verpfänden. Die Aboltinger blieben bis 1446 im Besitz des Lehens. Danach gehörte die kleine Herrschaft der Familie Geymann. Mit dem Aussterben der Wallseer ging 1483 die Lehenschaft an den Landesfürsten über, der aber weiterhin die Geymanns mit Oberweis belehnte. Schließlich gelangte es im Erbweg an die Greisenegger. 1514 kaufte Wolfgang Jörger den Besitz, gab ihn aber bald wieder an Ulrich Perkhaimer ab. In der Folge wechselten die Lehensnehmer recht häufig. Veit Jakob Spindler ließ 1649 die Schlosskapelle neu errichten. Zu den späteren Schlossherren zählten Hanns Georg Fieger von Hirschberg und 1695 Quintin Karl Josef Freiherr von Grüntal. Dessen Witwe heiratete 1725 den Freiherrn Johann Georg Emanuel von Hoheneck und brachte Oberweis in die Ehe ein. Der Freiherr ließ das alte Gebäude weitgehend schleifen und den Rest in das heutige Barockschloss umbauen. Um 1750 gehörten zur Herrschaft lediglich 19 Untertanen. 1799 war Ferdinand Freiherr von Imsland Eigentümer des Schlosses. Er verkaufte es 1808 an Ambros Haselmayer von Fernstein. 1834 musste das bereits baufällige Gebäude renoviert werden. Es erhielt damals sein heutiges Aussehen. Gleichzeitig wurde auch der Park neu angelegt. Ab 1868 wechselten die Besitzer wieder recht häufig. Vor 1960 war Rittmeister Karl Weller Schlossherr. Dann diente es der Karosseriebaufirma Traunsteinwerke Josef Swoboda als Firmensitz. Als in allerletzter Zeit die Gesellschaft durch ein management-buy-out verkauft wurde, zog die Verwaltung wieder aus. Das restaurierte Schlösschen wird seither von den Eigentümern bewohnt. Die ehemaligen Firmenräume wurden wieder als Büros vermietet.

Schloss Oberweis liegt an der Straße zwischen Laakirchen und Gmunden. Es ist von einem gepflegten Park umgeben. Der gefällige würfelförmige Bau ist zweigeschossig und hat keine besonderen architektonischen Auffälligkeiten. Seine einzigen Schmuckelemente sind ein auf zwei Steinsäulen ruhender Balkon über dem Eingang sowie ein durchlaufendes Sims über dem gequaderten Erdgeschoß. Die beiden Obergeschosse werden durch Lisenen vertikal gegliedert. Darüber erhebt sich ein hohes Walmdach. Vor der Schaufront liegt ein kleiner Teich. Der Park ist mit Steinsäulen und –plastiken geschmückt.

Lage: Oberösterreich/Salzkammergut – ca. 4 km nördlich von Gmunden

Besichtigung: nur von außen möglich


Weitere Literatur:


28.04.2005