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Palais Falkenstein


Das späthistoristische Palais wurde in den Jahren 1886 bis 1889 von Ludwig Richter für Max Graf Vrints zu Falkenstein erbaut und wird daher auch gelegentlich Palais Vrints genannt. Richter war ein Schüler von Theophil Hansen. Dieser in den Formen der französischen Klassik gehaltene Palast gilt als sein Hauptwerk, aber er gehört auch zu den prunkvollsten Raumgestaltungen des Wiener Barockhistorismus. Die Arbeiten führte der Baumeister Alois Schuhmacher aus. Um 1905 gehörte das Palais der Familie von Redlich. Im Jahre 1921 erwarb der griechische Staat das Gebäude vom damaligen Besitzer Dr. Friedrich Haymerle. Seither dient es als Sitz der griechischen Botschaft in Österreich.

Das Palais ist aus Natursteinen der Steinbrüche St. Margarethen und Kaisersteinbruch errichtet. Seine Fassade wird durch den mächtigen, dreiachsigen Mittelrisalit dominiert. Dieser erhält sein charakteristisches Aussehen durch sechs monumentale korinthische Halbsäulen, die das Haupt- und das Obergeschoß zusammenfassen. Das hohe, genutete Erdgeschoß ist als Sockel ausgebildet, in dessen Mitte ein einfaches Rundbogenportal liegt. Die Falkenreliefs im Fries des Gebälks weisen auf den Bauherrn hin. Emanuel Pendl schuf die Figurengruppe auf der Attika. Sie stellt die von zwei allegorischen Figuren flankierte Göttin Nike inmitten von Schilden und malerischen Helmen dar. Dahinter erstreckt sich das mächtige, kuppelartige Dach in Form einer Welschen Haube. Seine Silhouette beherrscht als Blickfang die Schwindgasse. Die vierjochige Einfahrt wird durch Wandpfeiler gegliedert. Daneben befindet sich ein Wartraum mit einer getäfelten Rundnische. Besonders repräsentativ ist das Treppenhaus mit seinen reich ornamentierten barockisierenden Eisengeländern und den Hermenpilastern. Es öffnet sich im ersten Stock arkadenartig zu den Repräsentationsräumen, die mit neo-barockem Decken- und Wandschmuck ausgestattet sind. Besonders üppig stukkiert ist der ehemalige Speisesaal, in dem sich noch der Kristalluster aus der Erbauungszeit erhalten hat. Straßenseitig schließen sich zwei Salons sowie die Bibliothek an.

Ort/Adresse: 1040 Wien, Argentinierstraße 14

Besichtigung: Das Botschaftsgebäude kann im Inneren nicht besichtigt werden.


Weitere Literatur:


26.08.2002