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Weilern zu Staudachhof


Die ältesten Nachrichten über diesen Ansitz stammen aus dem 12. Jahrhundert. 1107 schenkte Acica, die Witwe des Markgrafen Burghard von Istrien, ihrer Tochter den Ort Wilar, das spätere Weilern. Bald darauf besaßen die Grafen von Spanheim den Hof. Ceizolf von Spanheim schenkte ihn dem neugegründeten Stift St. Lambrecht. Seine Gefolgsleute, die das Gut bewirtschafteten, nannten sich Herren von Wilaren. Sie scheinen zwischen 1136 und 1251 mehrfach auf. Erstes bekanntes Familienmitglied ist Sigobot de Wilarent. 1315 wird ein Hermann von Staudach als Besitzer des Hofes genannt. Er war ein Ministeriale des Bischofs von Gurk und gilt als Stammvater der Familie. Die Staudacher waren im benachbarten Grades beamtet. Sie führten eine Eidechse im Wappen. 1596 verkaufte Tristram von Staudach den Ansitz an den Gewerken Christoph Schmelzer aus Murau, dem die Herrschaft Katsch gehörte. Auf die Schmelzer folgte der mit ihnen verschwägerte Ferdinand Graf von Scherberg. Durch Hans Sigmund von und zu Aichelburg, der Johanna Dorothea Gräfin Scherberg geheiratet hatte, kam der Ansitz an die Familie Aichelburg. Sie besaß den Staudachhof bis 1786. Dann folgten mehrere bürgerliche Besitzer. 1856 war Gustav Graf Egger Schlossherr. 1869 gehörte der Staudachhof zur Hüttenberger Eisenwerksgesellschaft. Danach ging er in bäuerliches Eigentum über, was auch heute noch der Fall ist. Er ist seit Jahrzehnten im Besitz der Familie Kornberger.

Der Ansitz ist ein wuchtiges dreigeschossiges Gebäude aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Es weist einen rechteckigen Grundriss auf, wobei an der Nordwest- und Südostecke jeweils ein quadratischer Turm, der aber nicht höher als der Wohnbau ist, stark vorspringt. Schauseite ist die Südfront, an der sich auch das einfache Portal befindet, zu dem eine kurze Freitreppe hinaufführt. Die Fenster zeigten einst gotische Formen, doch wurden sie zum Großteil in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts vergrößert und „modernisiert“, so dass die Anlage viel von ihrem einstigen mittelalterlichen Eindruck verloren hat. Auch die schönen schmiedeeisernen Fenstergitter wurden weitgehend entfernt. Lediglich die leeren Fensterhöhlen des offenbar nicht für Wohnzwecke benutzten zweiten Stocks haben noch kleinere Formate. Der Staudachhof macht derzeit einen etwas vernachlässigten Eindruck und kann seine bäuerliche Nutzung nicht verbergen. Das rotbraune Eternitdach dürfte neueren Datums sein, passt aber ebenso wenig wie die Fenster zum urtümlichen Charakter des Baues. Dem Ansitz vorgelagert sind umfangreiche Wirtschaftsbauten.

Lage: Kärnten/Metnitztal – ca. 5 km westlich von Friesach

Ort/Adresse: 9361 St. Salvator bei Friesach

Besichtigung: nur von außen möglich


Weitere Literatur:


12.01.2005