ARCHIV


Gefährdete Objekte

Schlosshotels

Personenverzeichnis






Feistritz (an der Mürz)


An der Stelle des heutigen Schlösschens stand ursprünglich ein einfacher Bauernhof, der der Familie Hönigtaler gehörte. Barbara Hönigtaler brachte den Hof vor 1580 in ihre Ehe mit Christof Schweinpeckh ein. Die Schweinpeckh dürften ihn um die Mitte des 16. Jahrhunderts zu einem kleinen Adelssitz ausgebaut haben. In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts befand er sich im Besitz des Freiherrn von Maillegg. Dieser verkaufte den Ansitz 1639 an Salomon II von Pürker-Weissenthurn. Feistritz war damals noch ein landesfürstliches Lehen, doch reichte die Gült von knapp 10 Gulden zum Unterhalt einer adeligen Familie nicht aus. Der damalige Feistritzhof wurde daher bereits 1662 wieder an Franz Dominik Grössing veräußert. Die nächsten Besitzer waren Matthias Freiherr von Waldegg (1697) und Franz Priembsch Edler von Königsbrunn (1714). Zu den dann bald wechselnden Eigentümern zählten etliche Hammerherren. Ignatz von Reichenberg versuchte Ende des 18. Jahrhunderts sein Glück mit einem Steinkohlenbergbau in der Nähe des Schlosses. Mittlerweile war der zur Herrschaft gehörende Grundbesitz durch Zukäufe deutlich angewachsen. 1830 befand sich Feistritz im Besitz des Grafen Ludwig Taaffe. 1838 gehörte es Leopold Graf Attems. Eine Modernisierung im 19. Jahrhundert gab dem Schlösschen sein heutiges Aussehen. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde es von den heutigen Besitzern, der Familie Renaud, restauriert und mit neuem Mobiliar ausgestattet. Die Anlage wird als Wohnsitz genutzt, doch finden im Park, aber auch im Schloss selbst, gelegentlich musikalische Veranstaltungen statt.

Das Schlösschen liegt unweit des rechten Mürzufers am Ausgang des Feistritzgrabens. Von ihm führt eine lange Allee zur heutigen Bundesstraße. Schloss Feistritz ist ein zweigeschossiger Bau. In seinen wesentlichen Elementen geht es auf einen Umbau des 18. Jahrhunderts zurück. An seiner Ostseite springt aus der Mauerflucht ein viereckiger Turm vor. Unter seiner barocken Haube zeigt er eine Uhr. Der Gartenseite ist ein dreibogiger Portikus vorgelagert, der eine geräumige Terrasse trägt. Ihre Steinbalustrade ist mit Putten geschmückt. Über der Terrassentür ist im Obergeschoß ein Balkon mit einem Schmiedeeisengitter angebracht. Die ursprünglich vorhandenen Wehrelemente hatten eher einen dekorativen als wehrhaften Charakter. Sie sind nicht mehr vorhanden. Die ausgedehnte Umfassungsmauer mit den efeuumrahmten Rundtürmchen wurde nach 1864 abgetragen. Seit damals erstreckt sich an ihrer Stelle an der Ostseite des Gebäudes ein gepflegter Park.

Lage: Steiermark/Mürztal – zwischen Krieglach und Langenwang

Ort/Adresse: 8665 Langenwang

Besichtigung: nur bei Veranstaltungen möglich


Weitere Literatur:


02.01.2005