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Pichlschloß


Das seit dem 17. Jahrhundert Pichlschloss genannte Anwesen hat sich aus dem Hof zu Pühlarn entwickelt. Als Stubenberger Lehen wird der „gemauerte Stock und Sitz Püchlhoff“ zu Beginn des 16. Jh. erstmals erwähnt. Frühere urkundliche Nennungen sind nicht zweifelsfrei zuzuweisen, da es in der Steiermark mehrere Ansitze mit gleichen oder ähnlichen Namen (Pichl, Pichlhof, Pichelhofen, Pichlern usw.) gab. Durch Heirat gelangte Pichl anfangs des 16. Jahrhunderts an die Herren von Gleintz. Reinprecht von Gleintz verkaufte es an Leopold Mayr. Dieser dürfte sich auf Grund seiner hohen Schulden ertränkt haben. Der Vormund der Erben, Wolfgang Graswein, verkaufte 1565 den Pichlhof an den Pfleger der Frauenburg, Barthlmee Haslinger, der fünf Jahre später von den Stubenbergern mit der Herrschaft belehnt wurde. Nach einem 20-jährigen Rechtsstreit wurde der Hof 1604 an Benedikt Pürker übertragen. Seine Söhne verkauften ihn 1620 an Hans Puchler. 1630 erwarb dessen Neffe Andree Pichler den Besitz. Lorenz von und zu Pichl erhielt 1660 von Kaiser Leopold I ein adeliges Wappen verliehen. Auch bekam er die Erlaubnis das Gut in Freydenpichl umbenennen zu dürfen. Die Herrschaft blieb jedoch klein und unbedeutend. Sie umfasste nur wenige Untertanen, die vorwiegend in Scheifling und Neumarkt lebten. Auf Grund seiner etwas entlegenen Lage blieb das Schlösschen weitgehend von kriegerischen Ereignissen verschont. In einem Urbar von 1675 wird Seyfried von Pichl als Eigentümer erwähnt. Der Ausbau des Hofes zum Schloss hatte offenbar die finanziellen Möglichkeiten der Familie und die Ertragskraft der Herrschaft überstiegen. 1686 musste das Pichlschloß wegen der hohen Schulden verpfändet werden. 1695 erhielt die Familie die Herrschaft wieder ausgefolgt. 1716 verkaufte Wolf Ferdinand von Pichl den Ansitz an Adelgund Eberlin. Franz Felix von Pembler erwarb ihn 1737 von Maria Adelgund Eberl. 1836 war er im Besitz von Alois Plankensteiner. Nach ihm wechselten die Besitzer recht häufig. Das Schloss, das sich nunmehr wieder seit drei Generationen im Besitz einer Familie befindet, wird derzeit als Wellnesshotel und Genesungsheim geführt.

Das auf 876 m Seehöhe gelegene Pichlschloß ist durch seine wald- und wiesenreiche Umgebung für seinen heutigen Verwendungszweck bestens geeignet. Der dreigeschossige Bau stammt aus dem 17. Jahrhundert. Die Toranlage sowie Reste der Wehrmauern sind noch erhalten. Ein Graben, der einst das Schlösschen umgab, ist heute eingeebnet. Der große Neubau mit den Gästezimmern wurde zwar dem alten Ansitz etwas angepasst, fällt jedoch durch seine Größe auf.

Lage: Steiermark/Murboden – ca. 5 km südlich von Neumarkt

Ort/Adresse: 8820 Neumarkt in Steiermark

Besichtigung: im Rahmen des Hotelbetriebes möglich

Homepage: www.pichlschloss.at


Weitere Literatur:


19.12.2004