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Rosenbichl (Rosenpichl)


An der Stelle des Schlosses befand sich 1268 der Hof Puehlaren und später der kleine Ort Münzenbach. Der dort befindliche Meierhof kam im 14. Jahrhundert in den Besitz der Herren von Gradenegg. Diese verliehen Münzenbach 1312 an Georg Kulmer, dessen Nachkommen bis 1676 Herrschaftsinhaber blieben. 1535 erbauten sie hier unter Verwendung älterer Bauteile einen Edelmannsitz, den sie Rosenbichl nannten. Ernst Wilhelm Freiherr von Kulmer ließ ihn 1566 durch Zubauten erweitern. 1676 verkauften die Kulmer den kleinen Landsitz samt zugehörigen Ländereien an Johann Bischof von Sulmbach. 1681 war Franz Andrä Freiherr von Aschau Schlossbesitzer, doch verkaufte er die Anlage bereits vier Jahre später an den Weihbischof und Propst von Kraig, Johann Stieff von Cräntzen. Der bildete einen Fideikommiß und setzte seinen Neffen Karl zum Universalerben ein, allerdings mit der Klausel, dass beim Aussterben der Familie der gesamte Besitz dem Bürgerspital in Klagenfurt zufallen sollte. Dieser Fall trat 1734 ein. 1786 erwarb der Eisengewerke Max Thaddäus Graf Egger das Schloss. Mit dem Niedergang der Kärntner Eisenindustrie kam Rosenbichl 1873 an die Alpine Montangesellschaft und 1889 an den Rechtsanwalt Franz Prettner in St. Veit. Dieser vermachte das Schloss dem Orden der Elisabethinen in Klagenfurt. Rosenbichl wurde danach zur Filiale des Mutterklosters und zum Erholungsheim der in der Krankenpflege tätigen Schwestern. Es macht einen sehr gepflegten Eindruck.

Das mehrfach umgebaute Schloss war bis zur Adaptierung für die Ordensschwestern im Jahr 1935 ein einfaches kleines Landschlösschen, das für den Kärntner Kleinadel der Renaissancezeit typisch war. Die etwas stilwidrig durchgeführte Aufstockung sowie die Zubauten veränderten jedoch die Proportionen ungünstig. Der Bau hat einen rechteckigen Grundriss. Zwei senkrecht zueinander gestellte Flügel und die beiden gegenüber ebenso angeordneten Mauern umschließen einen kleinen Hof. Der Zugang erfolgt durch ein einfaches Steintor, vor dem sich einst eine Zugbrücke befand. Die Bausubstanz geht bis in die Zeit der Spätgotik zurück. In späterer Zeit wurden im Osten einige Wirtschaftsgebäude errichtet. Das Innere ist modern eingerichtet. Von der Originalausstattung hat sich wegen der häufigen Umbauten kaum etwas erhalten.

Lage: Kärnten/Bezirk St. Veit – ca. 8 km südwestlich der Bezirksstadt

Ort/Adresse: 9556 Liebenfels

Besichtigung: nur von außen möglich


Weitere Literatur:


15.10.2004