Die Burg Hornstein wurde 1340 von Stephan Laczkfi zum Schutz der westungarischen Grenze vor österreichischen Angriffen erbaut. 1364 gelang es dem Bischof von Agram, Stephan von Kanizsay und seinem Bruder Johann, Hornstein zu erwerben. Damit war auch das Landgericht verbunden. Johanns Nachkommen nannten sich auch Herren von Harrenstein. 1440 verpfändete die Königinwitwe Elisabeth die Burg den österreichischen Herzogen. Später fiel sie vorübergehend in die Hände Hunyadis. Um die Mitte des 15. Jh. setzten sich hier tschechische Söldner fest und brandschatzen die Umgebung. Sie wurden 1463 von Kaiser Friedrich III vertrieben. Möglicherweise wurde bei dieser Strafexpedition die Burg zerstört. In einem Urbar von 1583 wird sie jedenfalls bereits als schon vor vielen Jahren verlassen und öde geschildert. Nach dem Vertrag von Radkersburg übergab Friedrich III die Herrschaft an Georg von Pottendorf. Die Kanizsay wurden mit 400 Dukaten abgefunden und mussten auf ihre alten Rechte verzichten. Während der Kämpfe zwischen Friedrich III und Matthias Corvinus fiel Hornstein an den ungarischen König, der es Ulrich von Grafeneck schenkte. Nach dem Frieden von Pressburg kam Hornstein 1491 wieder an den Kaiser. Dieser überließ es allerdings dem Sohn des Grafenecker, der die Herrschaft 1506 an den Pfleger von Eisenstadt Veit Fürst verkaufte. Nach der Zerstörung der Burg wurde diese nicht mehr aufgebaut und die Verwaltung nach Seibersdorf verlegt. Zu Hornstein gehörten damals ganz oder teilweise auch die Güter Leithaprodersdorf, Wimpassing, Stinkenbrunn, Wulkaprodersdorf, Trausdorf und Pöttelsdorf. Nach dem Aussterben der Familie Fürst belehnte der Kaiser Leonhard Püchler mit dem umfangreichen Besitz. Da nach dem damaligen ungarischen Recht nur ungarische Adelige Eigentum in Ungarn haben durften, sollte der spätere Besitzer, Rudolf von Stotzingen, Burg und Herrschaft übergeben. Dieser weigerte sich und Franz Nadásdy, wollte als Erbe der Kanizsay diese gewaltsam an sich nehmen. Nach drei Jahren kam es zu einem Vergleich. Seibersdorf und Hornstein kamen nach Bezahlung von 140.000 Gulden an Franz Nadásdy. Als dieser 1671 hingerichtet wurde, zog der Staat dessen Güter ein und verpachtete sie. 1702 kaufte der Palatin Paul Esterházy die Herrschaft Hornstein. Der damit verbundene Grundbesitz blieb bis heute weitgehend im Besitz der Familie Esterhazy.
Die einstige Burg lag im Osten des gleichnamigen Ortes auf einem Ausläufer des Leithagebirges. Von ihr sind nur mehr die Grundmauern sowie Reste des aufgehenden Mauerwerkes vorhanden. Auf dem dem Schlossberg vorgelagerten Hügelrücken ist eine große Viereckschanze im Gelände zu erkennen, die offenbar mit der Burg im Zusammenhang stand. Sie besteht aus einem Vorwall und einem starken Innenwall. Die Umwallung muss zwischen 1340 und 1463 entstanden sein. Vielleicht wurde sie von den tschechischen Söldnern zu einem „Tabor“ ausgebaut und zur Unterbringung der Soldaten verwendet. Ein zweites kleineres Schanzwerk befindet sich am Südende des Ortes, westlich der Straße nach Müllendorf. Es stammt wahrscheinlich aus der Türken- bzw. Kuruzzenzeit und ist als Vorwerk zur großen Schanze zu verstehen.
Lage: Burgenland/Leithagebirge – ca. 9 km nordwestlich von Eisenstadt
Ort/Adresse: 7053 Hornstein, Burgenland
Besichtigung: Die Ruine ist frei zugänglich
Weitere Literatur:
30.09.2004