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Klaffenau


Der kleine Adelssitz wurde um 1560 neben der am Safenbach gelegenen Klaffmühle durch Hans Goldschan als Wasserburg erbaut. An seiner Stelle befand sich zuvor ein Bauernhof. Zu den späteren Eigentümern gehörten die Familien Perner und Grueber. Als die Hajduken 1605 die Oststeiermark verheerten, wurde auch Klaffenau niedergebrannt. Zwei Jahre später verkaufte es sein damaliger Besitzer, Balthasar Wilhelm zu Klaffenau, an das Stift Vorau. Dieses ließ die Ruine wieder aufbauen. 1663 als Sigmund von Klaffenau als landschaftlicher Zeugwart für die Überprüfung der Grazer Befestigungsbauten und deren Ausbau zum Schutz vor den Türken zuständig war, gehörte das Schloss längst nicht mehr seiner Familie. Zu neuerlichen Plünderungen und Brandschatzungen durch feindliche Einfälle aus dem Osten kam es in den Jahren 1672, 1683, 1704 und 1709. 1725 ließ das Stift die Anlage durch den Bau eines großen Schüttkastens erweitern. Klaffenau gehört heute Frau Johanna Hörting-Almer. Im Schloss befindet sich eine Verkaufsausstellung für bäuerliches Kunsthandwerk. Die Gebäude machen einen etwas vernachlässigten Eindruck und haben eine umfassende Sanierung wohl dringend nötig.

Schloss Klaffenau liegt etwas außerhalb von Hartberg im ebenen Gelände am Zubringer zur Autobahn. Die Anlage besteht aus zwei gegenüberliegenden dreigeschossigen Baublöcken. Sie sind an der Eingangsseite durch eine zinnenbewehrte Mauer und an der Rückseite durch einen Holzgang miteinander verbunden. Dazwischen liegt ein geräumiger rechteckiger Hof. In der Mitte der Vorderfront liegt das große rundbogige Einfahrtstor. Die daneben liegende Fußgängerpforte scheint eine wenig geglückte moderne Zutat zu sein. Der ältere Wohntrakt an der Westseite ist ein massiver Renaissancebau. Er wird von zwei quadratischen Ecktürmen flankiert, die mit einfachen Zeltdächern gedeckt sind. In zwei Räumen dieses Traktes haben sich einfache Stuckverzierungen aus dem 18. Jahrhundert erhalten. Der ehemalige Schüttkasten an der Ostseite ist ebenfalls mit Ecktürmen bewehrt. Sie weisen Schlüssellochscharten und Ochsenaugen auf.

Lage: Steiermark/Oststeiermark – ca. 1 km östlich von Hartberg

Besichtigung: Von außen kann das Schloss jederzeit besichtigt werden. Die Verkaufsausstellung ist ganzjährig von Freitag bis Sonntag sowie an Feiertagen zwischen 10.00 und 18.00 geöffnet.


Weitere Literatur:


04.08.2004