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Altenhof


Eberhardus de Altenhoven wird 1196 urkundlich genannt. Der Richter Wernhardus de Altinhofin, ein Gefolgsmann der Passauer Bischöfe, tritt 1204 in Erscheinung. Der Altenhof gehörte damals zur großen Herrschaft Falkenstein, die im 12. Jahrhundert im Besitz derer von Kirchberg-Falkenstein war. Durch Heirat gelangte sie noch vor 1217 an die Witigonen. Nach der Hinrichtung des Zawisch von Falkenstein fiel sie 1289 schließlich an den Landesfürsten Herzog Albrecht I. Die Habsburger ließen sowohl Falkenstein als auch Altenhof durch Burggrafen verwalten, sofern sie es nicht als Pfandbesitz oder Lehen vergaben. 1303 wird Leopold von Jedesberg als Burggraf erwähnt. Im 15. Jh. hatte die Familie Melabrunner das Lehen inne. Dankwart der Melabrunner starb 1475. Danach ging der Lehensbesitz an Ulrich I Herleinsberger über. Bei seinen Nachkommen blieb Altenhof bis ins 17. Jh. Spätestens im zweiten Drittel des 16. Jh. erfolgte ein Neubau des Schlosses. Nach dem Tode Ulrichs IV erwarb Heinrich von Salburg 1602 die Herrschaft Falkenstein mit Altenhof. Seit damals verblieben beide Güter bei der Familie Salburg. Diese wurde 1608 in den Freiherren- und 1665 in den Grafenstand erhoben. Graf Johann Reichart von Salburg ließ 1702 das heutige Schloss erbauen, wobei die ältere Bausubstanz zum Teil verwendet wurde. 1724 wurde das Gebäude durch ein Großfeuer zerstört, aber bald danach wieder aufgebaut. Nachdem die Bauarbeiten abgeschlossen waren, verlegte man den Herrschaftssitz von Falkenstein nach Altenhof. Um 1900 kam es zu einer teilweisen Neuausstattung des Inneren. Nach dem Zweiten Weltkrieg war im Schloss das Bezirksaltenheim untergebracht. Später war im Gebäude ein Restaurant eingerichtet. Nachdem es zuletzt 1968 restauriert wurde, dient es heute wieder ausschließlich Wohnzwecken. Ein Teil der Nebengebäude wird als Ferienwohnungen vermietet.

Eine Lindenallee führt vom Ort zu dem auf einer weiten Terrasse liegenden Schloss hinauf. Das zweistöckige Hauptgebäude ist von mehreren Wirtschaftsbauten umgeben. Die mittelalterlichen Befestigungsanlagen wurden vermutlich bereits beim Neubau abgetragen, sind aber im Gelände noch teilweise sichtbar. Vor dem Schloss stehen zwei Steinfiguren des hl. Nepomuk und des hl. Donatus aus der zweiten Hälfte des 18. Jh. Der Zugang zum vierflügeligen Hauptgebäude erfolgt durch ein Hausteinportal, über dem ein Steinwappen der Grafen Salburg angebracht ist. Die Torachse wurde einst durch einen schlanken Dachreiter mit Zwiebelhelm betont. Dieser ist jedoch nicht mehr vorhanden. Beiderseits des Tores führen Außentreppen in den ehemaligen Graben. Die Innenräume sind recht wohnlich gestaltet. Bemerkenswert ist die im Westen an das Schloss angebaute, dem hl. Josef und der sel. Jungfrau vom Berge Carmel geweihte Kapelle. Sie gilt als die größte private Schlosskirche Österreichs. Die Oberkirche ist ein dreijochiger Saalraum mit einem halbelliptisch geschlossenen Chor. Sie ist mit einer flachen Tonne gewölbt. Die Wände sind durch Doppelpilaster gegliedert. Dazwischen befinden sich Figurennischen. Der Hochaltar aus der Mitte des 17. Jh. wird von zwei gewundenen und mit Weinlaub verzierten Säulen getragen. Der Altarschrein beinhaltet die Figuren der Muttergottes und zweier Heiligen. Die gotische Unterkirche ist barockisiert. Sie birgt Figuren aus der ersten Hälfte des 18. Jh. sowie zwei gotische Plastiken. An den Chor der Schlosskirche ist im Rechten Winkel ein kleines Kloster, das sog. Klösterl angebaut. Der an die Südwestecke angehängte lang gestreckte schmale Bau ist die ehemalige Sala Terrena. Ihr Untergeschoß ist zum Teil als Grotte ausgebildet, deren Stuckrahmenfelder mit Kieselsteinen besetzt sind. Unterhalb des Schlosses erstreckt sich anstelle der einstigen Befestigungen der in Terrassen gegliederte Garten.

Lage: Oberösterreich/Mühlviertel – ca. 6 km südlich von Oberkappel

Ort/Adresse: 4141 Pfarrkirchen im Mühlkreis

Besichtigung: nur von außen möglich

Homepage: www.schloss-altenhof.at


Weitere Literatur:


16.06.2004