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Janaburg


Der Gebäudekomplex der Janaburg, auch Janahof genannt, wurde um 1576 von Sebaldus Janer knapp außerhalb der Stadtmauer von Mautern an der nach St. Pölten führenden Ausfallstraße errichtet. Er war ein protestantisch gesinnter Bürger, der sich in den Türkenkriegen Verdienste erworben hatte. Dafür erhielt er, wie auch seine Besitznachfolger Christian Holzinger, Andreas Püringer (ab1639) und Michael Püringer (1641) das Prädikat „Ritter von Janaburg“ verliehen. Janers prächtiges Renaissance-Grabmal befindet sich in einem Kapellenanbau der Pfarrkirche Mautern. Vom 17. Jahrhundert bis 1723 gehörte der Ansitz dem Stift Göttweig. Auf spätere Eigentümer weisen die Bezeichnungen Geierhof und Rohrhoferhof hin. Derzeit befindet sich das Schlösschen im Besitz von Herrn Alfred Mayer.

Die „Janaburg“ ist ein bescheidener dreiseitiger Ansitz, der zur Straße hin mit einer Mauer abgeschlossen ist. Hier befindet sich auch sein bemerkenswertester Bauteil, das groß angelegte triumphbogenartige Spätrenaissanceportal. Das rundbogige Tor wird von Doppelsäulen flankiert, die auf Postamenten mit Löwenköpfen ruhen. Zwischen ihnen stehen in flachen Nischen die Statuen der Gerechtigkeit (Justitia) und des Glaubens (Fides). In den Zwickeln des Torbogens erkennt man die Wappenreliefs des Erbauers und seiner Gattin Anna. Am Keilstein ist die Jahreszahl 1581 angebracht. Anlässlich der Barockisierung der Anlage in der zweiten Hälfte des 17. Jh. wurde dem Portal ein geschwungener Giebel mit kleinen Steinpyramiden, Büsten und Vasen aufgesetzt. Im linken Teil des Hofes steht ein achteckiger Renaissancebrunnen. Seine Seiten sind mit den Wappen der Janer und je einem Männer- und Frauenkopf geschmückt. In drei Kartuschen wurden die Devisen der protestantischen Familienmitglieder verewigt. Der Brunnen wurde 1579 aufgestellt. An der rechten Hofseite ist ein Wappenstein des Stiftes Göttweig eingemauert. Der Hof ist von drei zweigeschossigen Flügeln umgeben, doch wurde der Ostflügel nicht voll ausgebaut. Der Südtrakt stellt die Hauptfassade dar. Sie weist zwei nebeneinander liegende, aber verschieden hohe Rundbogentore sowie eine ehemalige Freitreppe auf. Oberhalb der Tore steht in einer Rundnische des ersten Stocks die spätbarocke Plastik des hl. Nepomuks. Darüber befindet sich ein Giebel, der mit einem Bödelaufzug versehen ist. Das gartenseitige Tor (um 1700) ist reich mit Akanthusranken verziert. Auch das schöne Schmiedeeisengitter weist eine Rankenornamentik auf.

Lage: Niederösterreich/Wachau – am östlichen Ortsrand von Mautern

Besichtigung: nur von außen möglich


Weitere Literatur:


08.01.2004