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Freiling (Freyling)


Mit Ortolf und Ulrich de Vrilingen wird die Wasserburg 1170 in einer Urkunde des Stiftes Wilhering erstmals genannt. 1375 kaufte sie Sigmund Schifer der Margarethe Aspan von Hag (Lichtenhag) ab. Damals war Freiling ein Lehen des Klosters Mondsee. Die Schifer behielten die Herrschaft, die damals auch Schifersfreiling genannt wurde, fast 300 Jahre lang. 1605 wurden sie in den Freiherrenstand erhoben. Georg Ehrenreich Freiherr von Schifer verkaufte den Besitz 1669 an den Hofkammerpräsidenten Georg Ludwig Graf Sinzendorf, der Freiling umgehend gegen die Herrschaften Peuerbach und Bruck/Aschach eintauschte. Neuer Besitzer wurde Georg Graf Kauthen. Um 1750 gehörten zur Herrschaft Freiling 230 Untertanen. Es wird berichtet, dass Franz von Lothringen, der spätere Gemahl Maria Theresias kurze Zeit hier wohnte. Im Erbweg gelangte 1768 Franz Wenzel Freiherr von Rumerskirch in den Besitz des Schlosses. 1862 brannte dieses samt den Wirtschaftsgebäuden ab, wobei vermutlich auch die noch 1830 erwähnte Bildergalerie vernichtet wurde. Der Wiederaufbau beschränkte sich auf das noch heute bestehende Gebäude, wobei der Turm gekürzt wurde. An den Details ist der Zeitgeschmack noch erkennbar. 1864 kam mit Georg Riedl der erste Bürgerliche in den Besitz der Herrschaft. Im späteren 19., aber auch im 20. Jh. wechselten die Eigentümer mehrfach. Derzeit gehört Schloss und Gut Herrn Dr. Andreas Pichler.

Das Schloss liegt auf einer Insel inmitten eines Teiches und ist mit dem Ufer durch eine Holzbrücke verbunden. Der Bau war einst wesentlich größer als heute, doch hat sich vom alten Bestand lediglich der hintere Trakt mit dem Turm erhalten. Der Vorderteil und die beiden Seitenflügel wurden nach dem Brand gänzlich abgetragen. An die vier, mit spitzen Kegeldächer gedeckten Rundtürme, die einst die Ecken des Wasserschlosses verstärkten, erinnern nur mehr zwei in den Teich vorspringende Estraden, sowie ein in eine Terrasse umgewandelter Turmstumpf an der rechten Seite des heutigen Wohntraktes. Dieser ist zweigeschossig und trägt ein einfaches, gebrochenes Mansardenwalmdach. Die Fenster der heutigen Eingangsfront wurden beim Wiederaufbau mit geschwungenen Verdachungen versehen, unter denen sich interessante Stuckarbeiten befinden. Das einfache Portal liegt heute im, aus der Fassade vorspringenden, fünfgeschossigen Turm. Obwohl der schlanke Turm nach dem Brand modernisiert wurde, deuten Einzelheiten, wie die Kragsteine, die im obersten Stock einen kleinen Balkon mit Korbbogengitter tragen, doch auf ein hohes Alter hin. Die einstigen Lichtschlitze wurden zugemauert. Im vierten Geschoß befindet sich an der Stelle eines Fensters ein Ochsenauge, in das eine Uhr eingebaut wurde. An die dreiachsige Vorderfront sind beiderseits kurze ebenerdige Flügel angestellt. Außerhalb des Wassergrabens liegen der große Wirtschaftshof sowie ein ausgedehntes Parkgelände.

Lage: Oberösterreich/Innviertel – ca. 12 km nordöstlich von Wels, am Westrand der Gemeinde Oftering

Besichtigung: nicht möglich


Weitere Literatur:


09.10.2003