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Sommerein


Der Ort wurde früher St. Marien genannt. Er gehörte im 13. und 14. Jahrhundert zur Herrschaft Trautmannsdorf. Der ungarische König Sigismund setzte sich in den Besitz von Zentmareyn und verpfändete es 1436 dem Herzog Albrecht V. Im 16. Jh. gehörte Sommerein zur Herrschaft Scharfeneck-Mannersdorf. Das heutige Schlösschen wurde um 1720 von der Gräfin Maria Fuchs erbaut, die als Erzieherin der späteren Kaiserin Maria-Theresia bekannt wurde und als einzige Nicht-Angehörige der Habsburgerfamilie in der Wiener Kapuzinergruft bestattet ist. Kaiser Franz I erwarb das Gebäude, das dann längere Zeit im Besitz des Kaiserhauses blieb, aber zeitweise als Tonwarenfabrik diente. 1833 kaufte die Marktgemeinde das Schloss und verwendete es als Schule. 1945 kam es zu größeren Schäden, die aber bald behoben wurden. Heute sind im Gebäude die Gemeindeverwaltung und ein Postamt untergebracht.

Das Schloss liegt im nördlichen Teil des Marktes an der Straße nach Kaisersteinbruch. Es hat einen hufeisenförmigen Grundriss. Der Bau besteht aus einem Haupttrakt, der dem Anger zugewandt ist und zwei zweigeschossigen Flügeln an der Rückseite. Letztere sind im Erdgeschoß an der Hofseite mit einfachen Pfeilerarkaden versehen. Die Schauseite des Gebäudes wird durch den drei Fensterachsen breiten, dreigeschossigen Mittelrisalit bestimmt, der mit einem Walmdach gedeckt ist. An ihn schließen zwei zweigeschossige Seitenteile mit je sieben Achsen an. Die einfachen Fassaden sind lediglich im obersten Stock des Mittelrisalits durch Doppelpilaster gegliedert. Hier und im ersten Obergeschoß weisen die Fenster gerade Verdachungen auf. Das Erdgeschoß ist an der Hauptfront genutet. Ein rustiziertes Rundbogenportal führt in eine gewölbte Durchfahrt, deren Decke ebenso wie die des schmalen Stiegenhauses Stuckverzierungen aufweist. Auch in den Innenräumen findet man Laub- und Bandlwerkverzierungen an den Decken.

Lage: Niederösterreich/östliches Niederösterreich – ca. 8 km südwestlich von Bruck/Leitha

Besichtigung: nur von außen möglich


Weitere Literatur:


08.07.2003