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Salzburg - Flederbachschlössl


Das Salzburger Flederbachschlössl liegt zwar mitten in Parsch, einer der beliebtesten Wohngegenden der Stadt, doch ist es selbst bei der Salzburger Bevölkerung weitgehend unbekannt. Das turmartige Gebäude befindet sich in Privatbesitz und ist nicht öffentlich zugänglich. Der spätgotische Edelsitz war von einem gepflegten englischen Park umgeben, der ursprünglich wesentlich größer war, aber zum Teil 1970 zu Gunsten der Errichtung von Wohnbauten verkleinert wurde. Die kleine Waldkapelle blieb aber erhalten. Das Flederbachschlössl ist ein typischer Salzburger Ansitz ohne Innenhof. Die Fassade ist viergeschossig, wobei das Erdgeschoß und der erste Stock fünfachsig sind, während die beiden oberen Stockwerke nur je drei, allerdings etwas größere Fenster, aufweisen. An den Gebäudeecken reichen schmale, aber durchaus wuchtige Stützmauern bis zur Dachtraufe. Sie tragen vier sechseckige schmale Türmchen mit Schindeldächer, die deutlich niedriger als das hohe Walmdach des Schlosses sind. Trotz ihrer Miniatur-Schießscharten erhoben sie wohl schon bei der Errichtung des Ansitzes keinen Anspruch auf Wehrhaftigkeit und dienten nur der Dekoration. In der Mitte des Erdgeschosses der schlichten Hauptfront befindet sich ein rundbogiges Portal mit zwei Torflügeln. Die Räume im Erdgeschoß und im ersten Stock sind zum Großteil gewölbt. Die Flachdecken der beiden Obergeschoße zeigen teilweise einfache Stuckrahmen. Die ersten Nachrichten über das Flederbachschlössl stammen aus dem Mittelalter. 1360 wird hier erstmals ein landwirtschaftliches Gut erwähnt, das zuvor dem Kloster Nonnberg gehörte. 1470 befand sich das Gut im Besitz des Salzburger Bürgers Kaspar Lawbinger. Der heutige Bau entstand aber erst um die Mitte des 16. Jahrhunderts im Auftrag von Martin Strasser, einem Gewerken aus Gastein. In der Folge wechselte das Flederbachschlössl relativ häufig seine Besitzer. Von 1611 bis 1652 gehörte es dem damaligen Bürgermeister der Stadt Salzburg, Michael Paumann. Auf diesen folgten 1673 die Familie Feyertag aus Bayrisch Gmain und später der Nationalökonom Carl Freiherr von Hock sowie Josef Ritter von Romanko. 1912 erwarb Erzherzog Heinrich Ferdinand Salvator von Habsburg das Schlösschen. Er war ein Sohn des letzten regierenden Großherzogs der Toskana. Diese gehörte seit 1737 zum Habsburger-Imperium, schloss sich aber 1859 dem Königreich Sardinien an. Die regierende Familie kehrte nach Österreich zurück. Der Ansitz befindet sich nach wie vor im Besitz der Nachkommen des Erzherzogs.

Ort/Adresse: 5026 Salzburg-Aigen, Aigener Straße 13

Besichtigung: nur selten von außen aus möglich


Weitere Literatur:


01.01.2019