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Palais Ephrussi


Gründer der Familie Ephrussi war der 1792 in Odessa geborene Charles Joachim Ephrussi. Vermutlich stammten seine Vorfahren aus Griechenland. Nach etlichen Grundstückstransaktionen gründete er 1830 in Odessa eine Bank. Er besaß auch ein Warenhaus und eine Öl-Handelsfirma. Wirklich reich wurde er aber vor allem durch erfolgreiche Spekulationen im Getreidehandel. Vermutlich war der Weizenkönig, wie er damals genannt wurde, der reichste Getreidehändler Europas. Das 19. Jahrhundert war aber in Russland für Anhänger des jüdischen Glaubens keine gute Zeit. So gab es in Odessa in den Jahren 1821, 1859 und 1871 Progrome mit schweren Ausschreitungen. Die Familie Ephrussi zog daher 1855/56 nach Wien und gründete hier das Bankhaus Ephrussi & Co mit Zweigstellen in Paris und London. Wien war eine gute Wahl, da sich hier die Verhältnisse für jüdische Mitbürger seit 1848 wesentlich verbessert hatten. Damals wurde die bisherige Judensteuer abgeschafft. In den folgenden Jahren wurde die Religionsfreiheit verankert und die meisten Diskriminierungen der Juden aufgehoben. Ab 1862 durften jüdische Gottesdienste abgehalten werden. Durch die neuen Freiheiten kam es zu einem starken Zuzug von Juden aus allen Teilen der österreichischen Monarchie, aber auch des benachbarten Auslandes nach Wien. Während 1860 erst 6.200 jüdische Personen in Wien gemeldet waren, betrug der jüdische Anteil an der Wiener Bevölkerung um 1880 bereits 10 %. Vor allem der reicheren Oberschicht, die im Handel und Bankwesen große Vermögen angesammelt hatte, bot sich in Wien ein wesentlich erfolgversprechendes Tätigkeitsgebiet als sonst wo in der Monarchie. Bis 1848 durften die Wiener Juden keine Grundstücke erwerben. Als die Stadtmauern fielen und ab 1857 die Ringstraße angelegt wurde, waren sie aber als zahlungskräftige Investoren und Bauherren sehr geschätzt. Anderseits bot sich ihnen nun die Möglichkeit, ihren in relativ kurzer Zeit erworbenen Reichtum durch die Errichtung von eleganten Palais an der Wiener Ringstraße zu dokumentieren. Innerhalb kurzer Zeit entstanden hier mehr private Prachtbauten durch jüdische Bauherren (u. a. Todesco, Schey, Epstein, Ephrussi, Königswarter) als durch den österreichischen Hochadel (Erzherzog Wilhelm, Erzherzog Ludwig Viktor, Herzog von Württemberg). Die Zugehörigkeit zu letzterem blieb den jüdischen Aufsteigern aber bis zuletzt verwehrt. Freiherr war die höchste Adelsstufe, die sie erlangen konnten. Es gab keinen einzigen jüdischen Grafen. Dies ist erklärlich, da ihnen nur maximal 70 Jahre für ihre Emanzipation zur Verfügung standen, während die meisten Hochadeligen mehrere Jahrhunderte lang daran arbeiten konnten bis sie es zum Grafen brachten. Anderseits hatte der bestehende österreichische Adel kein Interesse daran, seine Vorrechte mit den neuen Parvenüs zu teilen. Auch die reichen Juden blieben daher weiter im Bürgertum verwurzelt, grenzten sich aber deutlich von diesem ab und bildeten die sog. Zweite Gesellschaft. Heiraten zwischen Aristokraten und wohlhabenden Juden wurden genauso vermieden wie zwischen den sog. Finanzjuden und einfachen Bürgern.

Nach Charles Joachim Ephrussis Tod 1889 wurde das Wiener Bankhaus von Ignaz Ephrussi übernommen, der bald als einer der reichsten Bürger Wiens galt. Obwohl Ignaz der jüngere Sohn war, hatte er die Leitung übernommen und war zum Familienoberhaupt geworden. Der ältere Sohn Leo war mit der Freundin seines Vaters nach Odessa gezogen und daher bei der Familie in Ungnade gefallen. Ignaz war bereits 1871 in den Ritterstand erhoben worden, obwohl er damals noch russischer Staatsbürger war. Zwei Jahre zuvor hatte er den renommierten Architekten Theophil Hansen mit der Errichtung eines Ringstraßenpalais beauftragt. Dieses sollte der wirtschaftlichen Bedeutung der Bankiersfamilie angemessen sein und gegenüber den neuen Behausungen der anderen großen jüdischen Finanzmagnaten an der Ringstraße nicht abfallen. Anderseits wollte er aber nicht nur Geld ausgeben, sondern auch einnehmen. Die Familie Ephrussi bewohnte daher lediglich die entsprechend kostbar ausgestattete Beletage. Die übrigen Räume wurden – sofern sie nicht vom familieneigenen Bankhaus benützt wurden – an zahlungskräftige Mieter abgegeben. Diese waren froh, als Adresse ein Wiener Palais an der Ringstraße angeben zu können. Für die Mieter waren drei Stockwerke vorgesehen, die über eine einfache Haupt- und eine Dienstbotentreppe erschlossen wurden. Es handelte sich also um ein sogenanntes Zins- oder Mietpalais. Das Zinspalais ist die abgespeckte Variante eines Ringstraßenpalais. Fassade und Beletage sind auch hier aufwändig gestaltet, um das Repräsentationsbedürfnis des Bauherrn zu befriedigen. Vor allem bei jenen Räumen, in die Gäste gebeten werden, wurde nicht gespart (z. B Treppenhaus, Festsaal, Empfangssalon), während die nur privat genutzten Zimmer schon einfacher eingerichtet wurden. Die übrigen Räume oder Stockwerke, die als Mietobjekte dienten, unterscheiden sich kaum noch von jenen in einem großbürgerlichen Nobelzinshaus. Zu den Vorgaben, die Ignaz Ritter von Ephrussi seinem Architekten gab, gehörte auch dass das Erdgeschoß möglichst rentable Verkaufslokale enthalten solle. Zinspalais kamen erst mit dem Aufstieg des reichen jüdischen Wiener Bürgertums in Mode. Der alte Adel verzichtete vorerst weitgehend darauf, seine Wiener Residenzen mit gewöhnlichen Bürgern zu teilen. Erst als sich seine finanzielle Situation verschlechterte, versuchte man diese durch die Vermietung von Teilen der Palais zu verbessern.

Das 1872/73 fertiggestellte Palais Ephrussi wirkt wie ein riesiger, einheitlicher Baukomplex, doch ist es tatsächlich wesentlich kleiner. Es ist Teil eines vier Häuser umfassenden Wohnblocks (Universitätsring 10 und 12, Schottengasse 9 und Mölkerbastei 5). Die Eigentümer der beiden nebeneinander liegenden Grundstücke an der Schottengasse waren nach einem Vorschlag Hansens nämlich übereingekommen, beiden Häusern die gleiche Fassade zu geben, obwohl sie verschiedene Architekten beschäftigten. Von der sechzehnachsigen Fassade an der Schottengasse entfällt nur die Hälfte auf das Palais Ephrussi. Die andere Hälfte gehört zum vom Architekten Carl Tietz geplanten Haus Lieben. Ein oberflächlicher Betrachter wird die Teilung nur erkennen, wenn die Eigentümer ihre Fassaden zu unterschiedlichen Zeitpunkten restaurieren lassen. Beide Häuser sind im Inneren nicht miteinander verbunden. Hansen wollte ursprünglich alle an die Ringstraße grenzenden Bauten des Blocks einheitlich gestalten, doch konnte er hier seine Idee nicht ganz durchsetzen. Immerhin vereinbarte er mit den Architekten Carl Tietz und Emil Förster gleiche Gebäude- und Geschosshöhen, durchlaufende Gesimse und einen bemerkenswert hohen Sockel. Die drei Häuser bildeten dadurch ein Ensemble, das an der Ringstraße einunddreißig Fensterachsen zählte. Leider wurde das Gebäude Universitätsring 10 im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt und danach abgerissen. 1966 wurde es durch einen Neubau ersetzt, wodurch der Gesamteindruck heute etwas gestört ist.

Ephrussis Palais wurde auf dem Areal des einstigen Basteigrabens errichtet, der erst kurz zuvor zugeschüttet worden war. Daher musste man die Fundamente sehr tief legen, wodurch der Bau zwei übereinander liegende Keller erhielt Im Erdgeschoß wurde ein Stall für vier Pferde und eine Garage für zwei bis drei Wagen eingeplant. Der rechteckige Innenhof diente zuletzt der Casinos Austria AG, die hier von 1969 bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts ihren Firmensitz hatte, als Lobby. Die Mietwohnungen waren über auf Konsolen ruhende offene Gänge zugänglich. Durch das Glasdach gab es keinen Komfortverlust, doch war die Privatsphäre etwas beeinträchtigt. In einer Nische der Ostwand des Hofes steht die Terrakotta-Nachbildung einer Apollostatue mit einem Wandbrunnen. Schauseite des Palais ist nicht die lange Front zur Schottengasse, sondern die neunachsige Front an der Ringstraße. In der Mitte des rustizierten Erdgeschosses liegt die dreiachsige Portalzone, die durch vier Säulen betont wird. Sie tragen den Balkon des darüber befindlichen Tanzsaales. Über dem Erdgeschoß liegt ein ebenfalls rustiziertes Mezzaningeschoß, so dass beide Etagen gemeinsam wie ein einheitlicher Sockel wirken. Das zweite Geschoß wird vom dritten durch ein Konsolgesims getrennt. Seine deutlich größeren Fenster sowie deren dreieckigen Verdachungen und die Balustraden in den Parapeten weisen das dritte Geschoß eigentlich als Beletage und die dahinter liegenden Räume als Wohnung der Hausherrenfamilie aus, doch befindet sich beim Palais Ephrussi die Beletage überraschenderweise im Mezzaningeschoß unmittelbar über dem Erdgeschoß. Das dritte Geschoß und das darüber liegende Stockwerk werden durch Riesenpilaster zusammengefasst und durch rote Klinkerwände hervorgehoben. Die Fenster des vierten Geschosses sind die kleinsten aller Stockwerke. Ein kräftiges Konsolgesims grenzt den bisherigen Wohnbereich der Mieter vom Attikageschoß ab. Dieses ist wieder aufwändiger ausgestattet. Den etwas höheren Fenstern sind vergoldete Brüstungen vorgelegt. Zwischen den Fenstern stehen Karyatiden. Die risalitartig ausgebildeten Außenachsen sind breiter und im obersten Geschoß pavillonartig gestaltet. Sie überragen das dazwischen liegende oberste Geschoß um ein halbes Stockwerk. Hansen hatte dieses Motiv aus der barocken Schlossarchitektur entlehnt. Die Balkontüren der turmartigen Aufbauten werden von Hermen und hohen toskanischen Doppelpilastern flankiert. Die Fassade an der Schottengasse ist genauso gestaltet wie jene an der Ringstraße, doch fehlt ihr die Portalzone.

Das Innere des Palais ist unterschiedlich aufwändig gestaltet. Während die Mietwohnungen über offene Gänge im Innenhof zugänglich sind, führt eine repräsentative aber relativ schmale Treppe vom Vestibül an der rechten Seite der Durchfahrt in das Mezzanin. Im Mosaikboden des Vestibüls ist vor dem Treppenaufgang das Wappen des Bauherrn eingelassen. Die zweiläufige Treppe war ausschließlich für den Hausherrn und seine Familie bestimmt, da sich hier die Gesellschaftsräume und die privaten Wohnräume befanden. Allerdings gibt es prunkvollere und großzügigere Treppenhäuser in Wien. Wenn sie auch von einer kräftigen Balustrade aus grauem Marmor begleitet wird, hat man doch den Eindruck, dass hier zugunsten des zur Vermietung vorgesehenen Raumangebotes gespart wurde. Während viele Wiener Treppenhäuser mit Stuck und Deckengemälden überladen wirken, weist hier die Decke lediglich eine einfache Verzierung in Form von Rauten und Dreiecken auf. Die Beletage besteht aus fünf repräsentativen Salons, die sich um den zentralen Tanz- oder Festsaal gruppieren. Für die wandfeste Ausstattung war Theophil Hansen zuständig. Sie zeichnet sich durch prächtige Kassettendecken mit darin eingelassenen Gemälden, Wandvertäfelungen und große Kristallluster aus. Die malerische Ausstattung der Beletage übernahm Christian Griepenkerl, ein Schüler von Carl Rahl. Ihre Deckenbilder hatte er in den Jahren 1871/72 geschaffen. Sie waren sein erstes größeres Werk, das er nicht nur ausführen sondern auch entwerfen durfte. Bis zum Tode Rahls, hatte er lediglich an dessen Aufträgen mitgearbeitet (z. B. Wiener Arsenal, Hofoper, Palais Todesco).

Die Hausherrentreppe führt in das Empfangszimmer. Von diesem gelangt man in den Tanzsaal im Zentrum der Enfilade, an den der Damensalon und das Billardzimmer anschließen. Billard- und Schlafzimmer liegen in den Außenachsen des Gebäudes. Zur Ringstraße hin ist ihnen ein einachsiger Balkon vorgelegt. Das Schlafzimmer hat an der Front zur Schottengasse einen weiteren Balkon. Seine Decke ist mit vier Medaillons geschmückt, die Schlaf, Traum, Morgen und Abend darstellen. Der Plafond des Damenzimmers ist weitgehend mit Ornamenten bedeckt. Lediglich in den Ecken finden sich kleine Allegorien des Fleißes, des Friedens, der Liebe und der Treue. Die Decke des Empfangszimmers ist fast quadratisch. Vier Medaillons von Griepenkerl stellen Allegorien der Gastfreundschaft, der Bildenden Kunst, der Musik und der Poesie dar. Das Speisezimmer liegt hofseitig hinter dem Tanzsaal. Sein Plafond zeigt acht Genien, die zu einem solchen Raum passende Gegenstände tragen. Griepenkerl musste eines dieser Gemälde ein zweites Mal malen, da das ursprüngliche Bild bereits 1872 aus dem Palais entwendet worden war. Thema der vier Deckengemälde des Billardzimmers sind Szenen aus Ovids Metamorphosen (Leda mit dem Schwan, Europa mit dem Stier, Danae mit dem Goldregen sowie Antiope und der als Satyr verkleidete Zeus). Die erotischen Bilder erinnern an das Liebesleben des Zeus und passen in ein Herrenzimmer. Von der originalen Einrichtung hat sich ein Tisch mit Löwenpranken erhalten. Prunkvollster Raum des Palais ist natürlich der dreiachsige Tanzsaal. Seine Wände sind mit farbigem Stuckmarmor verkleidet. Ein breiter goldener Fries bildet den Übergang zur vorwiegend in Gold und Rot gehaltenen Decke. Er ist der einzige Raum des Hauses, aber auch aller übrigen Ringstraßenpalais, der auf die Religion des Hausherrn Bezug nimmt. Sechs Gemälde sind in seine Kassettendecke eingepasst. Die beiden Hauptfelder zeigen Darstellungen aus dem alttestamentarischen Buch Ester – die Krönung Esters und die Verurteilung Hamans. Hansen hatte zuvor ein Sujet aus der griechischen Mythologie vorgesehen gehabt, wie es praktisch bei den meisten Wiener Palais verwendet wurde. Ignaz Ephrussi, wollte jedoch sein Bekenntnis zum Judentum dokumentieren. Die beiden Deckengemälde sind die einzigen jüdischen Bilder in einer Beletage an der gesamten Ringstraße da es die anderen jüdischen Bauherren vorzogen, Bilder mit religiösen Themen nur im privaten Bereich anzubringen. In den Nebenfeldern findet man allegorische Darstellungen der Klugheit, der Keuschheit, der Religion und des Opfermutes. Sie beziehen sich auf die Tugenden Esters.

Das Palais Ephrussi war nicht das einzige Gebäude der Familie im Bereich des einstigen Schottentores. Gleichzeitig mit dem Auftrag zu seiner Errichtung hatte Ignaz Ephrussi Theophil Hansen auch mit dem Bau eines großen Zinshauses gegenüber dem Palais (Schottengasse 4/Helferstorferstraße 1) beauftragt. Seine Fassade war ähnlich der des Palais gestaltet. Es existiert aber heute nicht mehr. Ignaz Ephrussi war der wichtigste Vertreter des Wiener Familienzweiges. Er hatte das von seinem Vater gegründete Bankhaus zu einem internationalen Bank- und Handelskonzern ausgebaut. Als er 1899 starb wurde sein Sohn Viktor Familienoberhaupt. 1900 wurde der sehr ertragreiche, aber doch etwas anrüchige Getreidehandel aufgegeben. Der Erste Weltkrieg brachte durch den Verlust der Aktivitäten in Odessa bereits schwere Zeiten für das Bankhaus und die Familie. In der Zwischenkriegszeit verloren beide durch die galoppierende Inflation weiterhin stark an Bedeutung. Das Ende kam 1938. Unmittelbar nach dem Einmarsch deutscher Truppen in Österreich wurden das Palais sowie die anderen Immobilien der Familie durch die Gestapo beschlagnahmt. Zu diesem Zeitpunkt war die aus 18 Zimmern bestehende Wohnung der Familie noch komplett eingerichtet. Viktor Ephrussi hatte die Wahl zwischen der Einweisung in ein Konzentrationslager oder der Abtretung seines Vermögens an das Deutsche Reich. In das Palais zog das Amt Rosenberg und das Amt für Wildbach- und Lawinenverbauung ein. Die im Palais vorhandenen Kunstgegenstände und Stilmöbel, aber auch die Gemälde und Gobelins wurden an verschiedene Wiener Museen abgegeben. Die wertvolle Büchersammlung ging 1939 an die Nationalbibliothek. Das Bankhaus Ephrussi & Co wurde 1938 arisiert und von Carl August Steinhäusser übernommen. Ab 1942 fungierte es bereits als Bankhaus C.A. Steinhäusser. Die Familie Ephrussi konnte unter Zurücklassung ihres gesamten Vermögens ins Ausland flüchten. Viktor Ephrussi emigrierte nach England, wo er 1945 starb. Vor dem Verlust bewahrt konnte eine Sammlung von 264 japanischen Netsukes werden, da sie knapp vor der Arisierung von einer ehemaligen Hausangestellten in Sicherheit gebracht und nach Kriegsende den Erben übergeben werden konnte. 1945/46 benutzte die amerikanische Besatzungsmacht das leer stehende Palais, das im Zweiten Weltkrieg kaum beschädigt worden war, als Unterkunft für ihre Verwaltung. Nachdem es wieder der Familie zurückgegeben worden war, wurde es um US$ 30.000 verkauft. Auch die Möbel und Bücher wurden, soweit sie noch auffindbar waren, restituiert. Mit einem Vergleich einigten sich Viktors vier Kinder mit Carl Steinhäusser 1948 über das von diesem übernommene Bankhaus. Im Jahr 2000 war die Restituierung des gesamten Vermögens der Familie Ephrussi abgeschlossen. Zu diesem Zeitpunkt hatte das 1998 restaurierte Palais wieder einmal seinen Eigentümer gewechselt. Es hatte nun einen Wert von ca. 31 Millionen Euro und befindet sich seit damals wieder in Privatbesitz. Vom einst legendären Reichtum des Ignaz Ephrussi ist seinen Enkeln und Urenkeln nicht viel geblieben.

Ort/Adresse: 1010 Wien, Universitätsring 14

Besichtigung: nur von außen möglich


Weitere Literatur:


13.04.2016