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Ottmanach


Der Ort Ottmanach wird bereits 980 in einer Urkunde des Kaisers Otto II als Königshube Otmanica erstmals urkundlich erwähnt. Damit zählt er zu den ältesten Orten Kärntens. Die Herrschaft gehörte dann den Grafen von Tirol bzw. den Grafen von Görz und später den Schenken von Osterwitz. Von einem Schloss wird erst 1587 gesprochen, als es im Besitz des Christof von Mooshaim war. Von Anfang an war Ottmanach ein Edelmannsitz ohne Wehrfunktion. 1671 wird von einem Ehrenreich von Mossheimb berichtet. Er dürfte Ottmanach an Heinrich Älbl von Albenburg verkauft haben. Es folgte ein oftmaliger Eigentümerwechsel. Um die Mitte des 18. Jahrhunderts gehörte es dem Freiherrn Franz Johann von Gailberg. Damals dürfte das heutige Schloss entstanden sein, das aber in der Folge mehrfach umgebaut wurde. 1796 erwarb Theresia von Sternfeld das Gut. 1891 waren Franz Sales Englhofer und 1930 Margarethe Bockelmann im Besitz von Ottmanach. Ein Spross der ursprünglich deutschen Bankierfamilie Bockelmann war der bekannte Schlagersänger, Komponist und Entertainer Udo Jürgens, der mit bürgerlichen Namen Bockelmann hieß und auf Ottmanach einen Teil seiner Kindheit verbrachte. 1957 erwarb die Familie Bromovsky Gut und Schloss, der beides heute noch gehört. Sie betreibt hier eine Landwirtschaft, einen Reitstall und vermietet Ferienwohnungen.

Ottmanach liegt am südlichen Fuße des geschichtsträchtigen Magdalensberges. Das Schloss ist von einem großen Garten und einer Parkmauer umgeben. Es ist ein zweigeschossiger Bau mit einem unregelmäßigen hakenförmigen Grundriss. Die einzelnen Trakte sind mit hohen Walmdächern gedeckt. Sie sind teilweise zu Mansarden ausgebaut. Die gelb gefärbelten Fassaden stammen aus dem dritten Viertel des 18. Jahrhunderts. Ihr Erdgeschoß ist genutet. Die Fronten werden im Obergeschoß durch Pilaster und Doppelpilaster gegliedert. Sie weisen Kämpferkapitelle auf. Die mit Putzfelderrahmungen und Parapetfeldern ausgestatteten Fenster zeigen rundbogige und geknickte Verdachungen. Ein schmaler rechteckiger Hof trennt den nördlichen schmäleren Gebäudeteil vom wesentlich breiteren südlichen Flügel. Der Hof ist durch ein rundbogiges Portal mit gewelltem Giebel zugänglich. An einer Hofmauer ist eine römische Grabtafel eingemauert. Im Osten des Schlosses stehen zwei Wirtschaftsgebäude. Bemerkenswert ist der mächtige Stadel mit seinen aus Ziegeln gebildeten Belüftungsöffnungen. Die Nische seines Westgiebels ist mit einer Heiligenfigur geschmückt. Der hübsche Park ist in Terrassen angelegt, auf denen mehrere Steinfiguren wachen.

Lage: Bezirk Klagenfurt - ca. 15 km nordöstlich der Landeshauptstadt

Besichtigung: meist nur von außen möglich

Homepage: www.ottmanach.at


Weitere Literatur:


09.06.2015