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Ehrnegg (Ehrenegg)


Die Geschichte des Schlosses reicht möglicherweise bis in das 12. Jh. zurück. 1158 wird ein Otto de Arnek, ein Ministeriale des Bischofs von Gurk, urkundlich erwähnt. Er geriet mit seinem Lehensherrn in Streit und mußte nach dessen Beendigung 1173 u. a. Ehrnegg an Gurk abtreten, um den der Kirche verursachten Schaden ersetzen zu können. Allerdings ist es nicht ganz sicher, ob es sich beim erwähnten Arnek um unser Ehrnegg handelt. Später war das Stift St. Paul Grundherr. Von ihm erhielt der Bamberger Pfleger zu Weissenegg Eberhard Erdtl von Haimstatt den Grund zur Erbauung des Schlosses. Eine Inschrift mit der Jahreszahl 1586 in der Halle des Erdgeschoßes weist ihn als Bauherrn der heutigen Anlage aus. Um 1660 scheint Neidhart Julius Freiherr von Staudach zu Freyenthurn und Ehrenegg als Eigentümer auf. Danach kam es an die Familie Dietrichstein. Über den Grafen Polykarp von Christallnigg gelangte Ehrnegg 1771 an den Freiherrn Franz Josef Kaiserstein. Vier Jahre später erwarb Freiherr Max Thaddäus Egger den Besitz. Die Eggers besaßen das Schloß bis 1886, als es an die Freiherren von Helldorf verkauft wurde. Diese veräußerten das im Zweiten Weltkrieg vernachlässigte Gebäude 1961 an Herbert Lange. Derzeitiger Eigentümer ist Mag. Edgar Piskernik.

Das stattliche Renaissanceschloß ist ein dreigeschoßiges Gebäude auf einem rechteckigen Grundriß. Es wendet seine breite Hauptfront der Talseite zu. Vier Ecktürme akzentuieren das mächtige, noch von einer turmbewehrten Mauer umgebene Gebäude. Über dem Portal ist das Wappen der Dietrichstein mit der Jahreszahl 1673 angebracht. Sie bezieht sich auf eine umfangreiche Renovierung, von der noch die Barockplafonds in den Sälen des ersten und zweiten Stockwerks erhalten sind. Auch ein schöner Ofen im 2. Stock geht darauf zurück. Eine breite Erdgeschoßhalle nimmt die ganze Tiefe des Hauses ein. Ihr entspricht im zweiten Obergeschoß der große Mittelsaal, dessen dreiteilige Fenster bis heute ihre Renaissanceformen bewahrt haben. Die Raumaufteilung im ersten Stock ist hingegen stark verändert worden. In einem Zimmer ist noch eine alte, geschnitzte und bemalte Balkendecke erhalten. Sie ist zum Teil übertüncht und liegt über dünnen Trennwänden, die den einstigen Saal unterteilen.

Lage: Kärnten – südöstlich von Griffen im Tal des Wölfnitzbaches

Besichtigung: Das Schloß wird von der Besitzerfamilie bewohnt und kann nur von außen besichtigt werden.


Weitere Literatur:


24.08.2002