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Fuchsberg


Die Burg Fuchsberg wird 1237 erstmals schriftlich erwähnt. Damals stellte Stefan von Maissau in „castro Vuosperch“ eine Urkunde aus. Die „Füchse“, nach denen die Burg benannt wurde, waren Gefolgsleute der Maissauer und besaßen Fuchsberg als deren Lehen. Neben Fuchsberg gehörte den Füchsen auch die Feste Eckenstein, doch verkauften sie diese 1290. Bereits 1210 wird in einer Urkunde Herzog Leopolds VI ein Otto Fuchs genannt, von dem man aber nicht sicher weiß, ob er tatsächlich hierher gehört. Friedrich der Fuchs hauste jedenfalls 1290 auf Fuchsberg. Er war der Verkäufer von Eckenstein. Die spärlichen Überreste, die von Fuchsberg heute noch zu sehen sind, ermöglichen keine sinnvolle Bauforschung, doch scheint das lagerhafte Bruchsteinmauerwerk des Bergfrieds aus dem zweiten Viertel des 13. Jahrhundert zu stammen. 1301 saß Ulrich der Fuchs auf dem bescheidenen Wehrbau. 1320 wird von einem Alramus von Fuchsberg berichtet, der einerseits als Hofrichter und anderseits als „castelanus von Fuchsberg“ bezeichnet wird. Letzter bekannter Fuchs, der die einsame Burg bewohnte, war Reinbot, der 1375 Hofrichter zu Fuchsberg war. Dann hört man nichts mehr von einer Familie Fuchs, die hier lebte oder ihrer Burg Fuchsberg. Vermutlich wurde diese im späteren Mittelalter aufgegeben. Dafür würde auch sprechen, dass die jüngsten aufgefundenen Mauerteile aus dem 14. Jahrhundert stammen. Der Vischer-Stich von 1672 zeigt bereits eine völlig verfallene Ruine. Die ausgedehnten Wälder um Fuchsberg gehören seit langem den Grafen Hoyos aus Horn.

Die stark verfallene Anlage liegt einsam in einem nahezu unbewohnten Waldgebiet zwischen Horn und Messern. Die Lage unterhalb des Gipfels des Fuchsberges war für die Anlage eines Wehrbaues gut gewählt, da man von hier eine weite Fernsicht nach Südosten, also in die Gegend von Horn, hatte. Die gegebene Überhöhung war beim damaligen Stand der Waffentechnik vermutlich kein großes Problem. Dennoch musste man etwaige Angreifer auf Distanz halten. Die Hochburg wurde daher mit mächtigen Erdbefestigungen umgeben, deren Fläche ein Vielfaches jener der Burg selbst ausmachte. Das Wall-Graben-System erlaubte es feindlichen Kämpfern nur unter größeren Verlusten die Mauern der Hochburg zu erreichen. Im Nordosten war ihr bergseitig ein Vorwerk bzw. ein Wirtschaftshof vorgelegt. Dieses Vorwerk wurde in zwei Bauetappen und zwar im 13. und 14. Jahrhundert errichtet. Fuchsberg ist eine kastellförmige quadratische Anlage mit einer Außenfront von etwa 32 m. Die Angriffsseite im Norden wurde durch den Bergfried abgesichert, der hier der 2,7 m dicken Schildmauer vorgestellt ist. Ein besonders tiefer Graben vor ihr sorgte für zusätzliche Sicherheit. Der quadratische Bergfried wies eine Seitenlänge von knapp zehn Meter auf. Da von ihm kein aufgehendes Mauerwerk vorhanden ist und es auch keine bildliche Darstellung gibt, können keine Aussagen über seine Höhe gemacht werden. Von der Schildmauer sind noch größere Mauerteile vorhanden. Im Nordwesten weisen Balkenlöcher auf die Decke eines anschließenden Gebäudes hin. Vom ehemaligen Palas in der Südwestecke des Burgareals ist nur mehr ein Schutthügel mit vereinzelten Mauerspuren übrig geblieben. Das Burgtor könnte in einem Vorsprung der Südostfront gelegen sein.

Lage: Niederösterreich/Waldviertel-ca. 10 km nordwestlich von Horn

Besichtigung: ganzjährig frei zugänglich, aber schwer zu finden


Weitere Literatur:


25.11.2014