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Preblau


Der kleine Ort hieß ursprünglich Prebl. Es gab aber mehrere ähnliche Namen. Preblau ist jedenfalls eine spätere Bezeichnung. Hier verlief einst ein viel begangener Höhenweg, der von Wolfsberg nach St. Leonhard führte. Seit dem Ende des 11. Jahrhunderts gehörte der Grund dem Hochstift Bamberg. Als Alhaid, die Witwe Albrechts von Wolfsberg, 1288 dem Kloster Griffen eine Hube auf dem Prelubel schenkte, wurde Prebl erstmalig urkundlich genannt. Zwei Jahre später verkaufte Otlin von Wolfsberg die Vogtei über Pröbel. Die Preblauer Mineralquelle war bereits im 15. Jahrhundert bekannt. Theophrast Paracelsus, der sich zwischen 1480 und 1490 im Lavanttal aufhielt, erwähnte die guten medizinischen Erfolge, die mit dem Sauerbrunn erzielt werden konnten. Der hier befindliche bescheidene Edelmannsitz diente auch als Gesundheitszentrum. 1627 war die Kuranstalt, die nun Sauerbrunnschloss genannt wurde, vollendet. Kapitalknappheit und die entlegene Lage verhinderten jedoch einen nachhaltigen Erfolg. Immer wieder geriet das Mineralwasservorkommen weitgehend in Vergessenheit und wurde nur von der örtlichen Bevölkerung geschätzt. Kapitalspritzen der Pächter änderten die Situation meist nur vorübergehend. So errichtete der Inhaber der Herrschaft Bayerhofen hier ein Badehaus. 1690 ging der Sauerbrunn in das Eigentum des Freiherrn von Siegersdorf auf Schloss Lichtengraben über. Auf ihn folgten die Freiherren von Teuffenbach. 1811 kam es nach einer Zeit des Niederganges wieder zu einer Belebung des Kurbetriebes. 1813 erwarben die Kärntner Stände die Quelle und ließen sie drei Jahre später neu fassen. 1825 pachtete Karl von Eiselsberg aus St. Andrä das Schlösschen und den Brunnen. Das bereits stark herabgekommene Schloss wurde 1860 im Auftrag der Kärntner Landschaft wieder hergerichtet. Die bereits verfallenen Teile des auch als Grillitschhof bezeichneten Gebäudes wurden zuvor abgetragen. Es wurde nunmehr als Herrenhaus bezeichnet. Offenbar hatte kein Pächter die Chance, den Mineralwasserbetrieb dauerhaft auf eine gesunde Basis zu stellen. 1869 wurde der Besitz versteigert. Dr. Alois Hussa übernahm den Betrieb. Durch die Eröffnung der Bahnstrecke Wolfsberg – Zeltweg konnte der Vertrieb verbessert werden. Allerdings konnte auch dadurch das Schloss nicht gerettet werden. Das zweigeschossige Gebäude mit seiner Mansarde und dem dreistöckigen Turm ist heute eine von Bäumen überwachsene Ruine mit einem zum Teil eingestürzten Dach. Sie wird wohl kaum noch zu retten sein. Der langgestreckte Bau ist von einem ehemaligen, heute aber völlig verwilderten Kur- bzw. Schlosspark umgeben. Gut erhalten ist lediglich die in unmittelbarer Nähe gelegene Kapelle.

Lage: Kärnten/Lavanttal - südöstlich von Bad St. Leonhard

Besichtigung: nur von außen möglich


Weitere Literatur:


28.05.2014