ARCHIV


Gefährdete Objekte

Schlosshotels

Personenverzeichnis






Wielandsthal


Wielandsthal war seit 1388 eine Hofmark, die zum Stift Herzogenburg gehörte. Dieses ist auch heute noch Eigentümer doch ist das Weingut, wie auch meist in der Vergangenheit, verpachtet. Das zweigeschossige Kellerschlössl dürfte 1739 von Josef Munggenast erbaut worden sein. Derzeit wird es gerade restauriert. Zum Schlössl gehört auch ein unmittelbar darunter gelegenes und weitgehend in den Hang hinein gebaute Stöckl. Dieses wird gelegentlich Jakob Prandtauer zugeschrieben. Es stammt aus den Jahren 1725 bis 1730 und dient bis heute als Zugang zu den großen Kellergewölben. Vor allem das Hauptgebäude wurde 1945 durch Kriegshandlungen schwer beschädigt. Bald danach wurde es als Wirtschaftshof für die umliegenden Weingärten des Stiftes wieder aufgebaut. Sein Erdgeschoß wurde als Presshaus verwendet, worauf zwei alte Weinpressen, von denen eine mit 1840 bezeichnet ist, hinweisen. Im Obergeschoß befanden sich Wohnräume der Chorherren sowie ein kleiner Salon. Sie wurden von Anton Pockh mit Stuckarbeiten und von Thomas Mathlowitz mit Malereien geschmückt. Nach der gegenwärtigen Restaurierung werden sie dem neuen Pächter, Dr. Hans Jörg Schelling, wieder als gehobene Wohnräume dienen. Dieser wurde Ende August 2014 als neuer österreichischer Finanzminister gekürt. Die Schauseite des Gebäudes ist nach Osten gerichtet. Von den sieben Fenstern sind drei als Doppelfenster gestaltet. Unter den Solbänken schmücken Schabrackengehänge die Fassaden. Die Schmalseiten weisen im Obergeschoß je drei Fenster auf. An der Vorderfront des genuteten Erdgeschosses führen zwei rundbogige Tore ins Innere. Auch das Hauptgeschoß ist genutet, doch ist die Nutung hier wegen der großen Fenster nur streifenförmig und wirkt lisenenartig. Das Gebäude ist mit einem Walmdach gedeckt, das mit einzelnen Dachgaupen bestückt ist. Das barocke Stöckl ist mit einem Schopfwalmdach versehen. An der Talseite weist es ein korbbogiges Einfahrtstor auf. Über dem Tor ist in einer Kartusche ein Doppelwappen des Stiftes Herzogenburg angebracht. Es wird von der Steinbüste eines Abtes gekrönt. Darüber befindet sich ein von Lisenen gerahmtes breites Fenster. Die Seitenfronten weisen im Obergeschoß je drei Fenster auf. Im Erdgeschoß sind die Fronten wegen der Hanglage fensterlos.

Lage: Niederösterreich/Dunkelsteiner Wald - ca. 1 km nördlich von Herzogenburg am Westhang des Traisentales

Besichtigung: derzeit nur von außen möglich


Weitere Literatur:


03.05.2014