ARCHIV


Gefährdete Objekte

Schlosshotels

Personenverzeichnis






Els


In Els gibt es heute ein zweigeschossiges barockes Jagdschloss aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts zu sehen. Der blockartige Bau liegt unter einem steilen Walmdach. Er war ursprünglich in den Farben Weiß-Grün gehalten. Das Erdgeschoß ist genutet. Das Obergeschoß wird durch gebänderte Lisenen und einfachem Putzplattendekor gegliedert. Bemerkenswert sind die hohen Rauchfänge. Im Inneren fällt ein Raum im Erdgeschoß auf, der ein Tonnengewölbe trägt. Dieses wird von wuchtigen Gurtbögen gehalten. Dem Schloss gegenüber liegen zwei große barocke Wirtschaftstrakte. An das Hauptgebäude schließt eine hohe Begrenzungsmauer mit einem stattlichen rustizierten Rundbogenportal an. Über dem Torbogen erkennt man das Wappen der Familie Gudenus. Die Errichtung des Schlosses steht möglicherweise im Zusammenhang mit der 1724/26 erfolgten Barockisierung der im Kern spätmittelalterlichen Pfarrkirche. Das wenig spektakuläre Schloss wurde zwischen 1780 und 1799 durch Johann Heinrich Reichsfreiherr von Gudenus erbaut. Das kleine Gebäude diente ihm als Amtssitz seiner Güter Hartenstein, Hohenstein, Felling und Els, war aber nicht für ein ständiges gepflegtes Bewohnen bestimmt. Es ist nach wie vor im Besitz der Familie Gudenus. Nicht erhalten ist jedoch der Sitz des um 1177/88 genannten Aholt de Elze. Dieser dürfte in unmittelbarer Nähe der Kirche gelegen sein. Els gehörte bereits gegen Ende des 12. Jahrhunderts zur Herrschaft Hartenstein. Danach wird es nur mehr im Zusammenhang mit Hartenstein genannt. Ein Hinweis auf das Bestehen einer ehemaligen Burg ist das Patrozinium der Pfarrkirche. Der hl. Pankraz war ein im 12. Jahrhundert beliebter Schutzpatron von Burgkapellen. Els ist erst seit 1332 eine eigenständige Pfarre. Nördlich des Ansitzes, aber mit diesem durch eine Allee verbunden, liegt auf einer Anhöhe ein dreigeschossiger, fünfachsiger Schüttkasten aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Das mit 1555 datierte Portal ist mit Pilastern, Grotesken, Wappen und antikisierenden Köpfen geschmückt. Es ist für einen reinen Wirtschaftsbau zu aufwändig gestaltet, so dass man annimmt, dass es für ein anderes repräsentativeres Gebäude geschaffen wurde.

Lage: Waldviertel - ca. 14 km östlich von Ottenschlag

Besichtigung: nur von außen möglich


Weitere Literatur:


17.10.2013