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Grünburg (Görtschitztal)


Über die Geschichte der heute noch als Ruine mächtigen Burganlage ist nicht sehr viel bekannt. Auf Grund ihrer versteckten Lage blieb sie von Belagerungen oder sonstigen dramatischen Ereignissen weitgehend verschont. Sie stammt aus dem Hochmittelalter. Gegen Ende des 11. Jahrhunderts saßen hier Ministeriale der Grafen von Görz-Tirol bzw. der Bamberger Bischöfe Im 12. Jahrhundert lebten hier Dienstleute der Salzburger Erzbischöfe. In einer Urkunde des Grafen Albert III von Tirol wird 1217 ein Ulricus de Gruneberch als Zeuge erwähnt. Er wird 1236 nochmals genannt. Die Grünburg blieb im Eigentum der Görzer Grafen bis zu ihrem Aussterben. Dann fiel sie an König Friedrich III. Dieser gab sie 1470 als Leibgedinge an Wolfgang Fleck weiter. Auf ihn folgte Hans von Wolkenstein, der die Grünburg vom Kaiser als Lehen erhielt. In den nächsten hundert Jahren gibt es keine Nachrichten über den Wehrbau oder seine Besitzer. Erst 1626 wird vermerkt, dass sie im Besitz des Freiherrn Hans Leonhard von Windischgrätz war, dem auch Silberegg und Seltenheim gehörten. Drei Jahre später wird Georg Friedrich von Ambthofen als Burgherr erwähnt. Über das weitere Schicksal des Wehrbaues ist nichts bekannt, doch wird die Grünburg mit dem Niedergang des Kärntner Bergbaues in dieser Gegend jede Bedeutung verloren haben. Sie wird wohl bereits im 17. Jahrhundert aufgegeben und verlassen worden sein. Schließlich wurde sie von der Herrschaft Eberstein übernommen. Die Ruine ist heute mit den umliegenden Wäldern Privatbesitz.

Die ausgedehnten Ruinen der Grünburg erstrecken sich am Westhang der Saualpe im Görtschitztal. Der einst bedeutende Wehrbau liegt in einer Höhe von etwas mehr als 1000 m inmitten wenig gepflegter Wälder. Sie ist erst sichtbar, wenn man sich unmittelbar davor befindet. Ihr markantestes Bauwerk ist der sechsgeschossige Bergfried aus dem 11. Jahrhundert, um den später etliche Gebäude entstanden. Der spätromanische Rundturm weist eine Mauerstärke von 3,2 m auf. Im zweiten Geschoß befindet sich der rundbogige Hocheinstieg. Er ist heute über eine Holztreppe zugänglich. Der Turm weist keine Fenster auf. Die Beleuchtung des Inneren erfolgte durch schmale Schießscharten und Lichtschlitze. Die aus dem 12. Jahrhundert stammende Hochburg ist weitgehend zerfallen. Von der polygonalen Ringmauer des 14. Jahrhunderts haben sich noch größere Reste erhalten, ebenso von der Vorburg. Die Ringmauer ist mit großen Zinnen versehen. Auch die Balkenlöcher eines Wehrganges haben sich noch erhalten. Der Bering des 12. Jahrhunderts ist nur mehr im Südosten vorhanden. An ihn war eine zweigeschossige romanische Burgkapelle angebaut, die im 14. Jahrhundert um ein Geschoß erhöht und wehrhaft ausgebaut wurde. Ihre halbkreisförmige Apsis sprang über den Bering nach außen vor. Die ehemalige Doppelkapelle gehörte der Herrschaft als Eigenkirche. Etwa 100 m von der Hauptburg entfernt, steht ein mit Zinnen versehener Rundbau, der ein Teil der ehemaligen Vorburg war. Diese war durch eine eigene Wehrmauer geschützt.

Lage: östlich von Kitschdorf

Besichtigung: kaum möglich, da das Gelände umzäunt ist (also unbedingt mit dem Eigentümer Kontakt aufnehmen)


Weitere Literatur:


10.10.2013