Schloss Gillitzstein lag im Görtschitztal an der Straße von Eberstein nach St. Oswald. Von ihm ist leider nur mehr eine Gebäudeecke übrig geblieben. Der Rest wurde vom Zahn der Zeit zerstört. Gillitzstein ist ein kleiner aber recht alter Gewerkensitz, der zwar für die Geschichte des Landes völlig unwichtig war, aber in der Geschichte der Kärntner Eisenindustrie eine nicht unbedeutende Rolle spielte. Als erster Gewerke, der sich nach Gillitzstein nannte, ist Leonhard Umbfahrer bekannt, der 1559 Stadtrichter von Völkermarkt war und am dortigen Kohlhof lebte. In Gillitzstein stand ein Floßofen, in dem das in Hüttenberg abgebaute Eisenerz geschmolzen wurde. Es wurde dann nach Brückl oder Eisenkappel zur endgültigen Verarbeitung gebracht. 1578 verkaufte Umbfahrer den Floßofen und seinen dortigen Ansitz an Jakob Freiberger aus St. Veit. Dieser bekam jedoch bald wirtschaftliche Probleme, so dass Gillitzstein um 1600 an Balthasar Kulmer von Rosenbichl überging. 1605 erwarb der St. Veiter Eisenhandelsherr David Christallnigg das Hammerhaus und nannte sich danach „von und zu Gillitzstein“. Die Kärntner Landschaft zog jedoch 1631 Gillitzstein als „verschwiegene Gült“ ein und gab es an den Landschaftssekretär Weber weiter. Wie man sieht, wurden damals Steuersünder weit weniger rücksichtsvoll behandelt als heute. Schließlich kam der Ansitz an den Genuesen Francesco Mazzugon, der hier einen neuen Floßofen errichtete und drei Eisenhämmer betrieb. Nach seinem Tod gelang es Davids Christallniggs Sohn Georg Balthasar, den Besitz neuerlich für die Familie zu erwerben. Gillitzstein wurde nun zum Hauptsitz der Gewerkenfamilie Christallnigg ausgebaut. Noch 1847 wurde ein neuer Hochofen errichtet. Damals lebten im Schloss noch etwa 25 Personen. Als jedoch die Hüttenberger Bergwerksunion zusammenbrach, war dies auch das Ende von Gillitzstein. Der neue Besitzer, die Alpine Montangesellschaft, legte die nicht mehr profitablen Anlagen still. Der Ansitz wurde verlassen und verfiel in relativ kurzer Zeit zu einer völlig unbedeutenden Ruine. Die umliegenden Wiesen werden landwirtschaftlich genutzt.
Lage: ca. 3 km nordöstlich von Eberstein
Besichtigung: jederzeit möglich, aber kaum noch etwas zu sehen
Weitere Literatur:
01.09.2013