Dem Gebäude mit der Adresse Schedlerstraße 8 sieht man seine adelige Vergangenheit nicht an. Man würde es eher als modernes Zwei- oder Dreifamilienhaus bezeichnen. Dennoch scheint es in einem Urbar des Grafen Hugo III von Montfort aus den Jahren zwischen 1379 und 1409 als montfortisches Hausgut auf. Es wird damals bereits als „Gut zum Schedler“ bezeichnet. 1444 wird es als „Gesäß“ des Bregenzer Bürgers Leonhard Metzger erwähnt. Zum Haus gehörte damals neben der Hofstatt auch ein größerer Baumgarten. Metzger übergab den Ansitz als Benefizium an die Bregenzer St. Gallus Pfarrkirche. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts befand sich das Gut im Besitz der Familie Schmid, die später das Prädikat „von Wellenstein“ führte. Es folgte der mit ihr verwandte Adrian Abegg und dann ab 1571 der Hauptmann Jakob von Altensteig. Von 1590 bis 1616 gehörte der Ansitz dem Benediktinerkloster Weingarten. Danach kam es bis in das 19. Jahrhundert hinein zu einem raschen Besitzwechsel. Unter anderem gehörte das Haus der Familie Gugger von Staudach. Ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis in die Zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts befand sich im Gebäude die Gastwirtschaft „Zum Walsertal“. 1928 wurde der Ansitz restauriert und dient seither wieder als privates Wohnhaus. Es ist ein dreigeschossiger Rechteckbau unter einem Satteldach. Die Fassaden sind schmucklos gehalten. Im Kern stammt das Haus aus dem 16. Jahrhundert, wobei der bergseitige Trakt um 1600 angebaut wurde. Im Inneren haben sich qualitätvolle Stuckdecken aus dem 17. und 18. Jahrhundert erhalten.
Ort/Adresse: 6900 Bregenz, Schedlerstraße 8
Besichtigung: nur von außen möglich
Weitere Literatur:
26.08.2013