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Laxenburg - Palais Schwarzenberg


Als im 17. Jahrhundert Laxenburg als Sommersitz der Habsburger an Bedeutung gewann, wollten viele Adelige auch in der warmen Jahreszeit dem kaiserlichen Hof in der Nähe sein. Im Umkreis des Schlosses entstanden mehrere große Adelspaläste, für die bedeutende Architekten herangezogen wurden. So erwarb auch Ferdinand Fürst Schwarzenberg in den Jahren vor 1703 ein Haus sowie die Keusche des Gemeindehirten von Laxenburg. Er ließ beides niederreißen und auf dem gewonnenen Bauplatz nach Plänen von Johann Lucas von Hildebrandt ein Sommerpalais errichten. 1850 übernahm die Familie Hartmann das Gebäude. Eine Gedenktafel an der Ostseite des Palais erinnert noch an den ehemaligen Landeshauptmann von Niederösterreich, Dipl. Ing. Eduard Hartmann, der 1904 hier geboren wurde. 1913 wurde das ehemalige Palais vom Orden der Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Kreuz angekauft. Es wurde zum Provinzhaus des Ordens. Der durch Ankäufe und Neubauten mehrfach vergrößerte Komplex des Klosters umschloss bald das Palais Schwarzenberg und das benachbarte Palais Kaunitz. Während letzteres 2004 verkauft wurde, ist das Palais Schwarzenberg nach wie vor Teil eines großen Alten- und Pflegeheimes. In den letzten Jahren wurde das Gebäude saniert und den heutigen Erfordernissen angepasst. Im Palais wurden 12 barrierefreie Einheiten für betreutes Wohnen eingerichtet.

Das Palais Schwarzenberg stellt heute den Nordwesttrakt der Klosteranlage dar. Die anschließenden Kloster- und Pflegetrakte wurden in den Jahren 1956 bis 1959 errichtet, wobei deren Fassaden dem Palais Schwarzenberg angeglichen wurden. Der Zugang zum Innenhof wird durch eine dreiteilige Toranlage ermöglicht. Sie besteht aus dem repräsentativen rundbogigen Mitteltor und zwei kleinen Seitentoren. Das Mitteltor ist mit zwei Steinvasen geschmückt. Es wird durch ein elegantes Schmiedeeisengitter geschlossen. Links neben dem Tortrakt ist die im 20. Jahrhundert in einem barock-klassizistischen Baustil errichtete Klosterkirche vorgelagert. Der dreigeschossige Nordtrakt wird durch einen leicht vorspringenden dreiachsigen Mittelrisalit betont. Der darüber aufragende Dreieckgiebel zeigt das Wappen der Familie Schwarzenberg. Im Mittelrisalit sind die beiden Obergeschosse zu einem hohen, durch Lisenen gegliederten Stockwerk zusammengefasst, dessen große Rundbogenfenster einst den dahinter liegenden Festsaal beleuchteten. Die rechteckigen Fenster rechts und links des Risalites sind mit Parapeten und geraden Verdachungen ausgestattet. Im Inneren führt eine, von einer Steinbalustrade begrenzte Treppe in den ersten Stock. Die Decke des Stiegenhauses zeigt in einem ovalen Stuckmedaillon die von Putten und Bandelwerk umgebene römische Göttin der Morgenröte Aurora. Der ehemalige Festsaal im Mittelrisalit wurde von den Kreuzschwestern in eine Kapelle verwandelt. Der rechteckige Raum wird durch Doppelpilaster gegliedert. Sein Muldengewölbe ist mit reichem Bandelwerkstuck und einem Stuckmedaillon versehen, das Apoll zeigt. Es wurde wie auch die Decke des Stiegenhauses um 1730 geschaffen. Das Altarblatt des spätbarocken Altars zeigt den Tod des hl. Josefs. An den Seiten stehen Steinfiguren der Heiligen Joachim und Anna aus dem zweiten Viertel des 18. Jahrhunderts. Aus dem dritten Viertel des 18. Jahrhunderts haben sich zwei Rokokokamine erhalten.

Lage: inmitten der Marktgemeinde Laxenburg

Ort/Adresse: 2361 Laxenburg, Schlossplatz 15

Besichtigung: nur von außen möglich


Weitere Literatur:


13.08.2013