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Bregenz - Palais Wolfegg


Das Palais besteht aus zwei Teilen. Der eigentliche ehemalige Adelssitz ist der ältere, bergseitige Trakt. Er wurde in den Jahren 1688 bis 1690 vom Bregenzer Stadtammann Johann Mathias Christoph von Bildstein errichtet. Als Architekt kommt der Vorarlberger Barockbaumeister Johann Georg Kuen in Frage. 1732 erwarb Graf Ferdinand Ludwig zu Wolfegg, Freiherr auf Waldburg in Württemberg den Ansitz. Er ließ einige Umbauten vornehmen. Später vermietete die Familie die im Haus befindlichen Wohnräume an höhere Landesbeamte. Die Kellerei wurde an Weinhändler und Wirte verpachtet. Zu den Bewohnern zählten der Oberamtsrat Franz Xaver von Harrant zu Melans (1759), der kaiserliche Landvogt für Vorarlberg Graf Franz von Seeau (ab 1778) und dann der Kreis- und Landeskommissär während der bayerischen Besetzung Franz Vintler zu Platsch und Runggelstein. 1901 kaufte der Landesausschuß das Palais an. Es wurde an der Rückseite deutlich vergrößert. Danach wurde es von Landeshauptmann Dr. Otto Ender bewohnt. Zuvor hatte hier 1850 bereits der erste Landeshauptmann von Vorarlberg, Sebastian Ritter von Froschauer seine Wohnung eingerichtet. In den Jahren 1931/32 schuf der Architekt Willibald Braun einen Erweiterungsbau in Sichtbeton. Im Palais Wolfegg ist heute das Vorarlberger Landesarchiv untergebracht. Das Gebäude ist durch einen Vorgarten von der Kirchstraße getrennt. Es ist ein mächtiger, dreigeschossiger Rechteckbau unter einem Satteldach. Seine Giebelfront ist zur Straße gerichtet. Durch den steilen Giebel, der zwei weitere Geschosse enthält, wirkt das Palais noch höher. Der obere Teil des Giebeldreiecks ist mit drei Ochsenaugen geschmückt. Die Straßenfront zeigt in den beiden Obergeschoßen unterhalb des Giebels fünf zweiteilige Fenster, die durch grüne Läden verschlossen werden können. Die Fenster und Türen des Erdgeschosses sind durch Steckgitter gesichert. Die adelige Herkunft des Gebäudes wird durch das von toskanischen Säulen gerahmte repräsentative Portal dokumentiert. Die Seitenfronten sind weitgehend schmucklos gehalten. Im Inneren sind die Flure und das Stiegenhaus kreuzgewölbt. Die Decken der Wohn- bzw. Amtsräume sind mit Stuckleisten ausgestattet.

Ort/Adresse: 6900 Bregenz, Kirchstraße 28

Besichtigung: während der Amtsstunden teilweise möglich


Weitere Literatur:


05.08.2013